Antwort auf: Ich höre gerade … Jazz!

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vorgarten

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terri lyne carrington, new standards vol. 1

gerade erschienen, hab ich gerade mal gestreamt, wegen der rhythm section und wegen des projekts: recherche nach jazzkompositionen von frauen, im real book gibt es angeblich nur eine („willow weep for me“, sagt carrington. aber sind die songs von billie holiday da nicht drin??). leider haben sie aber jetzt keine alten broadway-, hollywood- oder tin-pan-alley-komponistinnen ausgegraben, sondern sachen von crispell, carla bley, abbey lincoln… natürlich auch schön. aber auch quasi aktuelles wie ein stück von brandee younger… und doch gibt es zumindest eine entdeckung, „windflower“ von der jungverstorbenen sara cassey, von hank jones 1975 ersteingespielt. musikalisch mit tollen momenten (akinmusire und kris davis über „rounds“ von crispell), aber insgesamt mir zu ekektisch, durcheinander, in alle möglichen richtungen schielend, manchmal nicht gut arrangiert, und auch nicht gut gesungen…

darüber kann man ja lange nachdenken, standards von frauen aus den hochzeiten des jazz… bernice petkere (close your eyes, lullaby of the leaves), kay swift (can’t we be friends, fine and dandy), irene higginbotham (good morning heartache), lil harding armstrong (struttin with some barbecue). und eben: billie holiday. haben andere sängerinnen (fitzgerald, vaughan usw.) auch komponiert (nina simone natürlich)? viele frauen in der branche (analog zu den vielen drehbuchautorinnen in hollywood) haben ja eher getextet, dorothy fields, betty comden, dorothy parker… die biographien sind in den allermeisten fällen ziemlich irre.

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