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herr-rossi
franky-four-fingers Und Jockstrap mit ihrem Debut I Love You Jennifer B
Ja, wunderschönes Album, die richtige Mischung aus weired & beautiful. Nur das Cover Artwork, ach je … @radiozettl: Ein Beispiel für ein aktuelles Album, das ich gefunden habe, ohne mir vom Algorithmus zuliefern zu lassen. Es wurde sehr positiv auf zwei Review-Kanälen besprochen, die ich regelmäßig verfolge („The Needle Drop“ und „Professor Skye“), dann noch eine Empfehlung hier im Forum, da hält mich auch nicht mehr die maue Besprechung im aktuellen „Rolling Stone“ auf.:) (Ich bin es gewohnt, dass „meine Alben“ dort meist mit drei Sternen abgefertigt werden, in dieser Ausgabe sind aber auch mehrere Viersterner dabei, ich will also nicht nöckeln ;)). Ich kann verstehen, wenn einem die berufliche Screen Time mehr als ausreicht, aber wenn man sich 2022 über Neuerscheinungen auf dem Laufenden halten möchte, kommt man um die Online-Möglichkeiten (Blogs, Review-Kanäle, Foren usw.) kaum herum. Die stehen einem auch 24/7 zur Verfügung, flüchtige Streams wie auf StoneFM sind doch eher die Ausnahme (und selbst dort bleiben die Posts und Playlists). Wir sollten die Algorithmen auch nicht mystifizieren, weder in die eine noch in die andere Richtung (größtes Übel/die Lösung schlechthin). Wir hatten neulich die Diskussion über Bandcamp, aber was spricht denn gerade bei dieser Plattform, bei der Künstler:innen ohne Umwege über ein Label direkt ihre Musik an die potentiellen Hörer und Fans bringen können (in digitaler und analoger Form), sich vom Algorithmus ähnliche Acts empfehlen zu lassen, wenn man dort jemanden entdeckt hat?
Danke Roland für die ausführliche Antwort. Daß „meine Alben“ (wie Du sie nennst) im RS Magazin „mit 3 Sternen abgefertigt werden“ kenne ich seit den 90ern, und genauso wie Dir war und ist mir das auch egal: überhaupt auf die Alben aufmerksam werden ist, was zählt, nicht die journalistische Bewertung.
Algorithmen mystifizieren oder so war nicht meine Absicht mit dem vorangegangenen Posting, sondern stattdessen eher, einzugestehen daß ich noch nicht herausgefunden habe, wie ich sie für meine Zwecke sinnvoll nutzen kann, festgestellt habe daß das viel Zeit brauchen wird, und die Suche zu beginnen, die weggefallenen Informationsmöglichkeiten durch neue zu ersetzen, die ähnlich gute Ergebnisse bringen.
Da ich immer viel Album Credits gelesen habe, und dann nach den Studiomusikern und / oder Gästen recherchiert, fällt es eben durchaus auf, daß „digital only“-Veröffentlichungen keine Booklets oder PDFs haben, in denen man nachlesen kann, wer auf dem jeweiligen Album mitspielt. Und „obskure“ Veröffentlichungen sind schwer zu finden, wenn ich nicht weiß, wie ich in den Social-Media-Profilen der Künstler danach suchen kann. Denn wenn es nicht „viral“ geht, dann ist es später „weg“, auch wenn es eigentlich noch da ist.
Vielleicht sollte ich mal aus dem Gedächtnis eine Liste machen mit Künstlern / Studiomusikern, dann mir ein Zeitfenster setzen und deren Social Media Streams durchgehen auf der Suche nach Hinweisen auf aktuelle Veröffentlichungen / Zusammenarbeiten, die vielleicht erst demnächst erscheinen werden, und wenn ich nichts finde, eventuell auch mal wie in der Myspace-Zeit, die Leute direkt anschreiben und fragen. Das könnte einige Ergebnisse bringen, die nicht nur die „Spitze des Eisbergs“ der unentdeckten, guten neuen Musik sind.
Vor diesem Aufwand habe ich mich nur bisher gescheut. Danke nochmal für das Gespräch @herr-rossi
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