Antwort auf: Auswertung der Umfrage: Die besten Alben der 1980er

Startseite Foren Fave Raves: Die definitiven Listen Die besten Alben Auswertung der Umfrage: Die besten Alben der 1980er Antwort auf: Auswertung der Umfrage: Die besten Alben der 1980er

#11863245  | PERMALINK

wahr

Registriert seit: 18.04.2004

Beiträge: 15,175

herr-rossiTalking Heads stehen natürlich in einer Tradition von „verkopften“ Künstlern, zu der man auch Velvet Underground zählen muss. Oder St. Robert.;) Es ist halt nicht alles „zwo-drei-vier-ab-dafür“. Aber Spaß hatten die ganz sicher. Ich glaube, man „versteht“ TH besser, wenn man die Band auch vor Augen hat. Und dafür gibt ja einen tollen Konzertfilm:
Stop Making Sense.

Zumal es damals ästhetisch gängig war, Funk kantig zu spielen, ihn mit Postpunk- und Industrial-Elementen zu kombinieren. Aus NYC kam No New York und Mutant Disco (zeitlich kurze aber umso heftigere Entwicklungen) und ihre Nachfolger, England hatte sowas wie Cabaret Voltaire, A Certain Ratio, oder auch die Gang Of Four. Ums Spaß haben ging es meistens nur bedingt. Eher darum, den Dancefloor politisch aufzuladen. Die Talking Heads gehörten da vielleicht eher noch zu denjenigen, denen am einfachsten zu folgen war, die innerhalb ihrer vorherigen Alben gute knappe Konzepte verfolgten. Ich fand den Move zu Remain In Light insgesamt gelungen, aber habe damals im Geklöppel in Fußballmannschaftsstärke auch eine Gefahr gesehen, sich in Beliebigkeiten hineinzutrommeln. Deswegen mochte ich die letzten Stücke so gerne, wo sie das Geklingel nach und nach heraussiebten und sich zusammen mit Eno immer tiefer in eine Art psychologisches Zwielicht begaben, wo nicht klar ist, was deliriert wird, was konkret erfahren ist und welche Wirklichkeiten hineinspielen. Eigentlich eine Fortführung und Weiterentwicklung der zweiten LP-Seite von Bowies/Enos Low.