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redbeansandriceIirc war Goldberg der amerikanische Pianist/Besitzer des Jazzhus Montmartre, der nicht mehr so viel selber gespielt hat, nachdem der Laden lief und Kenny Drew zur Verfügung stand…
Ah, danke – hätte ja auch einfach schnell in die Liner Notes (Neil Tesser) gucken können:
The lesser known Harold Goldberg poses a bit of a mystery. For starters, his real name was Howard McGill. Raised in Boston, he was another prodigy [das nimmt auf den 15jährigen NHOP Bezug], performing at the age of 12 with Arthur Fiedler and the Boston Pops; then he discovered jazz and reputedly worked on occasion with Parker, Holiday, and Dexter Gordon. In the early 60s he moved to Copenhagen, where he partnered in purchasing the Montmartre and took charge of the programming. In that capacity, he hired the newly arrived Moore to relaunch the club on New Year’s eve, 1961, leading a quintet that included Goldberg himself – on alto horn, his other instrument.
Listening to the pianist’s measured technique and sparse lines, you can see why he and Moore meshed so well. Goldberg plays in a style distilled from the bop pioneers, but with the flamboyance of a Bud Powell or Al Haig boiled away; he sounds more like a rougher-hewn John Lewis. His invention seems to flag on occasion, as towards the end of his solo on the first version of „Manny’s Tune“ (a light swinger written by John Marabuto, the pianist in Moore’s San Francisco quartet). ut his melodicism mostly rises to the challenge set by Moore’s rhapsodic flights. For good measure, Moore also makes a contribution on alto horn – a nearly forgotten instrument pitched near the trombone – on the peppy „Special Brew“, which has the spirit of Gerry Mulligan’s pianoless quartets.
What’s more, both Moore and Goldberg shared a predilection for shortened musical quotes that could boost a solo in mid-flight.
Für letzteres folgen dann diverse Beispiele.
Und was ich gestern vergass: auch ohne Winters Fotos sind die Cover bei Steeplechase nicht grad besser
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Gestern:
Yosuke Yamashita New York Trio – Fragments 1999 | Album Nummer 7 – und das letzte, das noch in den 90ern herauskam … und das geht mit einem fast 20minütigen Stück los, das passenderweise „Fragments“ heisst. Das Material klingt – wie auch davor manchmal – sehr bekannt, im zweiten und dritten Stück werden die Vorlagen auch im Titel erwähnt: „Who’s Valentine“ und „Altered Leaves“ heissen sie. Zum zweiten Mal im Trio ist das vom ersten Eindruck her sicher ein Höhepunkt in der Diskographie dieser Gruppe.
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Gestern und vorhin gleich nochmal:
Jeffery Smith – Down Here Below | Das ist wahnsinnig gut! Allein der Opener, „Afro Blue“, ist den Kauf wert. An dritter Stelle folgt dann „Ask Me Now“ im Duett mit Dianne Reeves (Lyrics von Jon Hendricks), und das ist ähnlich grossartig, ebenso der Closer, das Titelstück von Abbey Lincoln. Dazwischen gibt es „People Make the World Go Round“, eins der zwei von Rodney Kendrick arrangierten Stücke (er spielt Orgel) und auch mal Caymmi („O Cantador“ aka „Like a Lover“ mit den englischen Lyrics der Bregmans). Talib Kibwe hat den grossen Teil der Musik arrangiert, James Hurt, Curtis Lundy und Dion Parson sind meistens die Rhythmusgruppe, unter den Bläsern und Gästen glänzt besonders Charles Davis am Tenorsax, aber auch Regina Carter hat an der Geige gute Momente. Dieser Herr ist eine grosse Entdeckung, da bin ich sehr dankbar dafür @vorgarten! (Auf Album Nr. 1 warte ich noch, ist seit 10 Tagen aus Italien unterwegs und hängt wohl grad noch beim Zoll).
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Und jetzt:
Doc Cheatham & Nicholas Payton | Nach den „Eighty-Seven Years of Doc Cheatham“ (auf Columbia) ist das das andere Album mit diesem Veteranen, an das ich mich aus den 90ern noch erinnern kann – gehört hatte ich beide nicht, aber wahrgenommen: Werbung, Promo in Läden, vielleicht auch eine Rezension gelesen oder im Radio gehört. Hier kriegt der – wiederum oft auch singende – Veteran Unterstützung von einem der aufstrebenden jungen Trompeter jener Jahre, Nicholas Payton. Die Rhythmusgruppe besteht erneut aus Leuten, die mir nichts sagen: Les Muscutt (g), Butch Thompson (p), Bill Huntington (b) und Ernie Elly (d), auf manchen Stücken kommen Jack Maheu (cl) und Tom Ebbert (tb) dazu, was natürlich die klassische Dixieland Frontline ergibt, aber damit wird eher gespielt, drauf angespielt, als dass sowas hier echt zu hören wäre. Es gibt uralte Evergreens wie „Jada“ und „Dinah“, „I Cover the Waterfront“, „Black and Blue“, „Out of Nowhere“ (im Quartett t/t/g/b) und als letztes den vierzehn meist kürzeren Stücke „The World Is Waiting for the Sunrise“, das unsereins ja von einer etwas anders gearteten Kapelle bekannt sein dürfte.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba