Antwort auf: Kulturelle Aneignung, Identitätspolitik, Wokeism, PC & Cancel Culture

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nicht_vom_forum

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bullittNun, vielleicht hättest du im Sozialkundeunterricht an der Stelle mal besser aufpassen sollen, als es um die Unterschiede und Trennung von Staat und Gesellschaft ging:
„Insofern umschreibt das Begriffspaar S. und G. den Spannungsbogen von staatlicher Herrschaft und gesellschaftlicher Freiheit, die sich jenseits staatlicher Herrschaftsgewalt bildet und von dieser ebenso ermöglicht wie geschützt wird.“ Quelle Staatslexikon
Es ist also explizit nicht Aufgabe des Staates, im Gegenteil, rechtmäßiges Verhalten und damit ebenso grundrechtlich geschütztes Verhalten zu überwachen und für mögliche „Interventionen“ zu protokollieren. Punkt. Das gilt ganz grundsätzlich, egal, ob gerade die Guten was Gutes vorhaben, oder die Bösen was Böses.

Ich habe auch noch ein paar Definitionen: https://de.wikipedia.org/wiki/Staat Dessenungeachtet ist es in einem modernen demokratischen Gemeinwesen nunmal nicht so einfach, Staat und Gesellschaft klar voneinander abzugrenzen und als Gegensatzpaar zu definieren. Aber, selbst wenn, bleibt mein Punkt bestehen: Auch nach Deiner Definition ist es eine der Kernaufgaben des Staats, auf die Gesellschaft einzuwirken und die Antwort auf „Seit wann entscheidet der Staat, was gesellschaftlich zu billigen ist und was nicht?“ ist daher „Seit es Staaten gibt.“.

Und auch, wenn man nur den Ist-Zustand betrachtet, ist es völlig normal und üblich, „rechtmäßiges Verhalten und damit ebenso grundrechtlich geschütztes Verhalten zu überwachen und für mögliche „Interventionen“ zu protokollieren“: Die verschiedenen Verfassungsschutzämter tun beispielsweise genau das. Hat das problematische Aspekte? Ja. Ist es neu? Nein.

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