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Auch nach einer Nacht Schlaf bin ich immer noch euphorisch, dass ich bei dem Gig dabei sein durfte.
Unsere Lucky Dips haben uns in die günstigste Kategorie gebracht, aber in der Waldbühne gibt es ja gar keine schlechten Plätze für so eine Show und mit dem Publikum, dass vom ersten Ton nur noch Stand uns sang und einer extrem gut aufgelegten Band, wurde der Abend dann magisch.
Auf iorr.org herrschte in den Tagen vor dem Gig ja wahlweise Panik, dass sie wegen der Hitze und der Curfew um 22:00 Uhr entweder ein kürzeres Set spielen würden oder Euphorie, dass sie für den Tour-Abschluss in einer vergleichsweise kleinen Location noch einmal ein paar neue Sachen auspacken. Dass es dann zu diesem Exile-lastigen Set werden würde, war extrem cool und freut mich für alle, die mehrere Konzerte der Tour mitgenommen haben umso mehr. Ich glaube auch, dass die Band selbst davon profitiert, wenn sie die Setlist etwas mehr rotiert. Auch wenn der ein oder andere Versuch mal schief geht, leben besonders Ronnie und Keith ja auch von der Spontanität – und hier in Berlin ist es komplett aufgegangen.
Ich würde behaupten, dass der gestrige Abend wirklich voller Highlights war: ein wunderbares All Down The Line; die Liebe, die das Publikum für Out Of Time hat; Jagger in Topform bei Fool To Cry, das mich wirklich glücklich gemacht hat oder die tollen Soli von Ronnie; aber besonders gefreut hat mich, dass sich Living In A Ghost Town zu einem richtigen Crowd Pleaser entwickelt hat und die 20 000 die Ohohos eifrig mitsangen. Live kommt das Stück auch deutlich tighter. Vielleicht sind solche Momente ja auch für die Band noch einmal eine extra Motivation ihre aktuelle Energie ins Studio mitzunehmen. Ich würde das definitiv gern hören.
Der Tagesspiegel hat hier gestern mit den Stones als Titelthema aufgemacht und „this could be the last time“ getitelt. Das ist natürlich etwas, was sich auch durch so einen Abend trägt. Die Bilder von Charlie zu Beginn und Micks Ansage, dass sie die Show ihm widmen wollen, rufen das immer wieder ins Gedächtnis. Ich glaube auch, dass sich das bei den Gigs zunehmend bemerkbar macht. Die Band hat so viel Freude daran, zusammen spielen zu dürfen und das Publikum ist unendlich dankbar dafür und ich bin mir sicher, dass ich um mich herum einige Freudentränen gesehen habe. Ich glaube nicht, dass gestern das letzte Mal gewesen ist, nicht einmal das letzte Mal Berlin. Die Gelegenheiten werden aber rarer werden und solange die Band dermaßen viel Spielfreude an den Tag legt und auch verkörpert, dass sie hier wirklich Spaß an den Tourneen hat, möchte ich jede dieser Gelegenheiten nutzen und wieder dabei sein. Happy.
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