Antwort auf: Ich höre gerade … Jazz!

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redbeansandrice

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Steve Dyer – Southern Freeway

In 2003 [Bheki Mseleku] heard me playing at the Cape Town International Jazz Festival. He came up to me and said: “Wow, you’ve grown. It’s really an inspiration.”

so erinnert sich Steve Dyer… das Album, das ich gerade hoere, ist von 1989… und wir werden nie erfahren, ob Bheki Mseleku’s freundlich Worte von 2003 auch ein bisschen eine Spitze gegen sowas wie das hier waren… irgendwann mal sehr billig wo stehen sehen, aus dem beiligenden historischen Promomaterial gelernt, dass es sich um suedafrikanischen Jazz aus dem zimbabwischen Exil handelt, und direkt mitgenommen… und laut discogs war das in der Tat eine meiner seltenen finanziell klugen Entscheidungen beim Plattenkauf… smooth jazz? „I regarded it thus: with Bra Hugh [Masekela] and Bra Jonas [Gwangwa], we were playing struggle music.“ Dyer uebrigens als weisser Suedafrikaner mit im Exil obwohl es prinzipiell Alternativen gegeben haette… steile These: 90% vom Jazz in der zweiten Haelfte des 20. Jahrhunderts sind kleines bis mittleres Buergertum auf der Suche nach dem tieferen Sinn… Suedafrika in den den 80ern war hingegen die pure Substanz, da wurde es ernster, erbaulicher, da wollte keiner die naechste intellektuelle Herausforderung… [das kam dann spaeter in den 90ern als sich ploetzlich viele fuer Mselekus verdrehte Akkordfolgen erwaermen konnten] … und wenn auf Southern Freeway gelegentlich Synthesizer und Chorgesaenge auf Arten eingesetzt werden, die uns heute stumpf erscheinen… dann ist schlicht egal, wie uns das heute erscheint, weil „struggle music“… und tatsaechlich: allein schon die abstrakte Beschaeftigung mit diesen Fragen fuehrt dazu, dass das hier heute mit groesserem Erfolg durchlaeuft als sonst schonmal… that said: man koennte mit dieser Platte eine „Traumschiff: Botswana“ Sendung musikalisch untermalen, und keinem wuerde was auffallen…

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