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friedrich
vorgarten
uri caine/ gustav mahler, urlicht/ primal light (1997)
(…) gustav mahler in der knitting factory, das passt irgendwie, das zusammennähen von musikalischen flicken aus unterschiedlichen quellen, neu verknüpft in der downtown-sene, die auch das dazwischen verarbeitet, was an unseliger geschichte nach dem tod mahlers passiert ist. auf der ebene find ich das interessant und auch durchaus rührend, wie das im einzelnen funktioniert oder auch nicht, kann man diskutieren. großen spaß macht mir hier das trio caine/formanek/baron, das auch mal einfach losswingt oder in eine bossa fällt, dazu die beiden punks aus unterschiedlichen traditionen, lindsay und bowman, die ohne text seufzen und jodeln und jaulen, der illbient von dj olive, der unterhaltsam stört und auflädt, und der schmelz, den leute wie feldman, byron oder dave douglas aus dem stegreif herstellen können. (…)Ich lese hier im Thread nur mit einem halben Auge mit. Kann meist aber nichts sinnvolles beitragen. Außerdem steht Jazz bei mit aktuell nicht so weit oben auf der Tagesordnung. Aber dieses Album habe ich schon lange – glaube, seit Veröffentlichung – und habe es früher oft und gern gehört.
ah, interessant, dass du das damals auch gehört hast. mich würde ja generell mal interessieren, was du an jazz aus den 90ern kennst – vielleicht magst du das hier auch mal kurz zusammenfassen? muss ja nicht erschöpfend sein, einfach ein paar sachen, die dir damals wichtig waren oder die dir heute wichtig sind.
friedrich
Gut beschrieben in seinen inneren Gegensätzen von Tragik und Witz, Sakralem und Profanem, Volksmusik und Avantgarde, Hochkultur und „Punk“. Ich glaube, gerade auch das gefiel mir daran, selbst wenn das manchmal etwas sperrig ist. Ist kein leichter Stoff, auch weil es sich so anhört, als wechseln sich dort sehr unterschiedliche Aspekte Mahlers Leben und Musik in scharfen Kontrasten einander ab, so dass das erst als komplette Collage oder Mosaik mehr oder weniger Sinn ergibt. Vielleicht kann es aber auch gar keinen Sinn ergeben?
ich denke, die idee war, dass das nicht-heterogene, das patchwork auch schon ein zentraler aspekt der musik mahlers war. und viele fanden und finden ja, dass es auch dort keinen sinn ergibt
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