Antwort auf: Ich höre gerade … Jazz!

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gypsy-tail-wind
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Bheki Mseleku – (Beauty of Sunrise) | Und auch das finde ich ein starkes Album – tolle Band, Graham Haynes steuert in der Tat verschiedene Glanzpunkte bei … ist das so etwas wie die verbesserte Version von „Timelessness“? Jammerschade, dass es da nicht mehr weiter ging, denn das einzige Album mit Band, das noch folgte, war – teilweise – anderer Art:

Bheki Mseleku – Home at Last | Es gibt ja ein paar (ich kenne glaub ich nur ein Stück von einer Compilation) frühe Sideman-Aufnahmen aus Südafrika, aber kein ganzes Album. Das holte Bheki in den frühen Nullern nach, nachdem bei Gitanes/Verve für ihn Schluss war. Hier gibt es sie, die Anklänge an den klassischen Südafrikanischen Jazz, es wirkt auch ein Veteran der südafrikanischen Musik mit, Winston Mankunku Ngozi (*1943) am einen Tenorsax (das andere spielt Ezra Ngcukana, präsenter ist aber Feya Faku an der Trompete), als einziger Musiker neben dem Leader immer dabei ist Herbie Tsoaeli am Bass, zugleich der einzige, den ich auch schon live gesehen habe. Am Schlagzeug wechseln sich Morabo Morojele und Phillip Meintjies ab, Enoch Mthalane (g) und Tlale Makhene (perc) stossen ein paar Mal dazu. Das sind soweit ich sehe kann alles keine Youngers, erste Credits in den Siebzigern oder Achtzigern, Mthalane kam 1954 zur Welt und hat u.a. mit Zacks Nkosi, Tete Mbambisa, Kippie Moeketsi oder Duku Makasi aufgenommen, Ezra Ngcukana starb wenig später als Bheki (1954-2010). Andere Namen, die in den Credits dieser Leute auftauchen, sind Zim Ngqawana, McCoy Mrubata, Marcus Wyatt oder Andile Yenana – und da würde ich dieses Album von Bheki auch ungefähr dazu sortieren, also zu den besten südafrikanischen Jazzern, der letzten 20-30 Jahre, die bis in die mittleren Nuller oder so hie und da für Sheer Sound noch eine CD aufnehmen konnten, bevor der Markt für physische Tonträger in Südafrika leider vollkommen verschwand (dass Nduduzo Makhathini bei Blue Note untergekommen ist, ist auch in der Hinsicht bemerkenswert, denn es gibt echt fast nichts zu kaufen, soweit ich das mitkriege, sind nicht mal DLs zahlreich erhältlich). Wenn sich jemand da mal einen groben (nicht soo suprigen, befürchte ich) Überblick verschaffen will, bietet diese Compilation – inkl. eines Tracks vom Bheki-Album, Auftritten von Darius Brubeck und Hotep Idris Galeta, die beide mit Südafrikanern arbeiten, und anderen gerade genannten – eine Möglichkeit:
https://www.discogs.com/release/4831735-Various-Africa-Straight-Ahead

Zwei Kostproben der südafrikanischeren Art:


Die Art betone ich, weil mir beim Wiederhören im Kontext der anderen Alben auch klar wurde, dass einiges auf diesem letzten Album eben doch nicht so weit weg ist von den anderen Alben, besonders vom Debut, „Celebration“. Die Fäden ziehen sich jedenfalls bis zum Ende der Diskographie durch (die Flöte von James Spaulding im Opener von „Beauty“ ist ja auch wieder so ein Faden).

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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #150: Neuheiten 2023/24 – 12.3., 22:00; #151: Neuheiten aus dem Archiv – 09.04., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba