Antwort auf: Ich höre gerade … Jazz!

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vorgarten

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bheki mseleku, beauty of sunrise (1997)

funktioniert ganz anders als der vorgänger, eine knochentrocken aufgenommene heiße quintettsession, die quasi direkt an blue-note-aufnahmen der frühen 60er anschließt, hardbop- und latin-wechsel, endlosthemen und spotlightschwenken zu den solisten, permanentes aufeinander-reagieren, klassische besetzung: tp(quasi)/ts/p/b/dm. dominanter bass (bowie) und schweres schlagzeug (elvin jones 5x, ralph peterson 4x), manchmal noch percussion (daniel moreno), darüber ein instrumentaler gesang, der die intensität des raums genauso auftankt wie eine vorgestellte weite, ob sie nun südafrika meint oder nur den hudson, es ist eh alles in bewegung. graham haynes hat für seinen freund bheki produziert und entschuldigt sich für sein traditionalistisches jazzspiel, ravi coltrane scheint noch ein bisschen aufgeregt, aber sie klingen toll zusammen, kein bisschen nach museum. der latin-knaller „aja“ hat eins der besten haynes-soli überhaupt, aber toll ist, wie mseleku das alles unterlegt, als jazzpianist in großbuchstaben. wer keine flöte mag, sollte das erste stück skippen, aber immerhin wird hier james spaulding reaktiviert, da ist dann der direkte blue-note-bezug.

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