Antwort auf: Ich höre gerade … Jazz!

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gypsy-tail-wind
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vorgarten
ich kann verstehen, dass einen das nicht anspricht, oder das man an einzelheiten kritik festmacht, aber ich denke, wir sind uns trotzdem einig, dass mseleku eine einzigartige, sehr profilierte stimme war, die da ende der 80er plötzlich auftauchte. also: kein guter handwerker, der so perfekt in seiner zeit sitzt, und das eine oder andere gute album aufgenommen hat, wenn die rahmenbedingungen stimmten. sondern tatsächlich eine stimme. (oder hör das nur ich so?)

Danke für deine Zeilen – ich denke, das hat mal wieder viel mit dem eigenen Hör/Erfahrungshintergrund zu tun … Acid Jazz hat mich mit wenigen Ausnahmen v.a. da interessiert, wo er instrumental war (Incognito, Brand New Heavies, zu den Ausnahmen gehörten Urban Species), an der Schnittstelle zum Funk – und so weit von späteren Crusaders-Alben („Southern Comfort“) z.B. war das dann nicht. Aber dass das nicht ansatzweise reicht, um Mseleku zu fassen, ist selbst in meiner Klangwelt vollkommen klar. Und den zitierten Abschnitt unterschreibe ich ebenfalls gerne – ich bin halt einfach nach wie vor dabei, mir das zu entschlüsseln (und ihr dürft mir hier dabei zugucken ;-) )

Und klar, sowas wie das Grant Green-Album war mir dann damals fast schon zu seicht – seltsamerweise konnte ich diesen Plüsch-Sound bei einer aktuellen Band wie Incognito (ich glaub ich kannte drei oder vier Alben, gekauft hatte ich nur „100 and Rising“, ich war auch für Acid Jazz etwas zu jung/zu spät dran, aber das ist eigentlich nicht weiter bedauerlich im Rückblick) leichter hinnehmen als auf älteren Aufnahmen (da gehörte ich damals fraglos zur Jazzpolizei). Anderswo (z.B. „Emancipation“ von Prince) störte mich die Art von Sound aber auch in der Gegenwart schon bzw. zog an mir vorbei – manchmal, ohne dass ich das damals auch hätte zugeben können.

Ich hab ja noch „Star Seeding“ und „Beauty of Sunrise“ vor mir (und dann „Home at Last“ und das postume Solo-Album – wobei letzteres mir von allen seinen Alben bisher eh am vertrautesten ist, das hat ja ziemlich eingeschlagen, so sehr, dass ich auch noch die LP-Ausgabe davon haben wollte).

Und danke @redbeans, so weit nach oben hatte ich nicht mehr gescrollt … war etwas erstaunt zu lesen, dass das eins deiner liebsten Henderson-Alben ist – muss ich dann auch mal wieder hören. V.a. muss ich bei ihm aber die Milestone-Alben mal etwas vertiefen, die kenne ich fast alle nur aus der Box und das ist bei mir einer der Fälle, in denen das Format einem regelmässigeren Hören im Weg steht.

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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #165: Johnny Dyani (1945–1986) - 9.9., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba