Antwort auf: Ich höre gerade … Jazz!

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lotterlotta
Schaffnerlos

Registriert seit: 09.04.2005

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vorgarten: al di meola hat den größten. andy bey, shades of bey (1998) meine erstbegegnung mit bey, weil seine schön arrangierte (und gesungene) version des „river man“ mir auf einem samler von gilles peterson begegnet war. in den liner notes steht was vom erfolg des vorgängeralbums nach 22 jahren diskografischer leerstelle, also hat evidence auch den nachfolger in auftrag gegeben, mit der maßgabe: nicht auf nummer sicher gehen. bey stellt hier eine große bandbreite vor, es gibt folklore, balladen, standards, swing, kopf- und tiefe baritonstimme, scat-gesang. unter den mitmusiker:innen zeigen sich persönlichkeiten, die lust auf diese stimme und das experiment haben, geri allen, gary bartz, der wunderbar sensible gitarrist paul meyers, peter washington, victor lewis. interessant, wie zu dieser zeit bestimmte songs zirkulieren: der river man bei bey und mehldau, street of dreams bei merrill und lincoln, der wayfaring stranger bei merrill und scott. am ende hier das afrokubanische schlaflied „drume negrita“, das ich vor allem mit bola de nieve verbinde, das es aber auch in einer bearbeitung von leo brouwer gibt. das kann ich mir wiederum im jazzkontext nur von bey vorstellen, in dieser zärtlichen aneignung, für wen auch immer er das singt.

oh weh, Gitarrenhals, hoffe ich ;-)

Die shades of bey gefällt mir insgesamt von den drei Reissues zwar schon sehr gut, das scat-Stück ist nicht so meins, hat so etwas von Fremdkörper auf der Scheibe. Die beiden Nachfolger sind für mich stimmiger, tolle Stimme, Arrangements und die Begleiter sind ganz formidabel, hoffe seinen Erstling demnächst auch zu bekommen…..

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Hat Zappa und Bob Marley noch live erlebt!