Antwort auf: Konzertimpressionen und -rezensionen

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soulpope
"Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"

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gypsy-tail-wind …. 28.05.2022 – Zürich, Opernhaus Rheingold Richard Wagner (1813-1883) Vorabend zum Bühnenfestspiel «Der Ring des Nibelungen» Libretto von Richard Wagner Musikalische Leitung Gianandrea Noseda Inszenierung Andreas Homoki Ausstattung Christian Schmidt Lichtgestaltung Franck Evin Künstlerische Mitarbeit Bühnenbild Florian Schaaf Dramaturgie Beate Breidenbach, Werner Hintze Wotan Tomasz Konieczny Donner Jordan Shanahan Froh Omer Kobiljak Loge Matthias Klink Fricka Patricia Bardon Freia Kiandra Howarth Erda Anna Danik Alberich Christopher Purves Mime Wolfgang Ablinger-Sperrhacke Fasolt David Soar Fafner Oleg Davydov Woglinde Uliana Alexyuk Wellgunde Niamh O’Sullivan Flosshilde Siena Licht Miller Philharmonia Zürich Statistenverein am Opernhaus Zürich Gestern dann die Derniere des Auftakts zum neuen Zürcher Ring. Offiziell war die Vorstellung ausverkauft, doch es blieben ein paar Dutzend Plätze leer. Gehustet wurde auch, als wäre es ein nasskalter Februar, erst nach einer halben Stunde hatten sich alle Neuriotiker*innen bemerkbar gemacht – echt störend, nicht mal die ersten Liegetöne konnten in Ruhe gelassen werden. Aber das war schnell vergessen. Die Musik der Rheintöchter ist über weite Strecken so überirdisch schön, wie es mit dem Vorspiel losgegangen war. Die deutungsarme Sichtweise von Homoki – im Gespräch sagt er, die Produktion wolle „nicht die Deutung der Vorgänge bringen will, sondern die Vorgänge selbst, so spielerisch, sinnlich, emotional, traurig, lustig, überraschend und unterhaltsam wie möglich“ – lässt gerade der Musik sehr viel Raum. Und das fand ich auch gut so, denn die Dialoge sind, wie drüben gestern angemerkt, wirklich oft ziemlich albern. Dass Homoki das Drama Wagners als „Konversationsstück“ begreift, bei dem das Timing, die Schauspielführung umso wichtiger ist, verhalf dem Abend zu einer äusserst präzisen, von den Abläufen und Tempi her für mein Empfinden sehr stimmigen Fluss. Der grosse Star war das Orchester unter Gianandrea Noseda, dem neuen Chefdirigenten der Oper Zürich …. Ein gelungener Einstieg in den Ring (der in der kommenden Saison im Herbst und Frühjahr mit Teilen 2 und 3 fortgesetzt und dann im Herbst 2023 bereits abgeschlossen werden soll) und für mich eine so positive Wagner-Erfahrung, wie ich sie noch nicht hatte. Das ungute Dauerraunen des „Parsifal“ vergessen, und auch eine ganz andere Hörerfahrung als im „Holländer“. Vielleicht ist es an der Zeit, dass ich mich mal an „Tristan und Isolde“ wage?

Fein, dass Du einen gelungenen“Einstieg“ gehabt hast ….“Tristan und Isolde“ ? Wer wagt, gewinnt ….

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  "Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)