Antwort auf: Ich höre gerade … klassische Musik!

#11805815  | PERMALINK

Anonym
Inaktiv

Registriert seit: 01.01.1970

Beiträge: 0

soulpope

gypsy-tail-wind …. @soulpope Die Brahms-Werke, die Goerner auf der entsprechenden alpha-CD eingespielt hat, sind welche, um die ich immer noch kreise – die Sonaten kriege ich nicht geknackt. Goerners CD scheint da für mich eine Art Schlüssel zu werden ….

Mein Schlüssel zu Brahms und seiner Pianomusik war Peter Rösel …. ich habe die Einspielung von Goerner gehört – das ist sehr guad – und doch kann ich die euphorischen Kritiken (zumindest in dieser Form) so nicht nachvollziehen …. ist wie so oft eine Geschmacksfrage, aber natürlich auch das (un)bewusste „Lechzen“ nach neuen Helden …. bin jedenfalls an der Entwicklung Deiner Hörerfahrung mit diesen Aufnahmen interessiert ….

Beide, Rösel, obwohl er doch hier oft genannt wird, und Goerner kenne ich nicht. Meinen Schlüssel zu den Sonaten habe ich noch nicht. Etwas ganz anderes sind die Intermezzi, da hat Gould einfach klipp und klar gemacht, wie das morgens um sechs Uhr sein könnte. Oder fünf Uhr dreißig. (Danke Euch beiden, @soulpope und @gypsy-tail-wind, für den Wunsch: Ja, bin wieder eingerenkt, on dirait.) Und entschuldige @yaiza, dass ich kaum etwas zu Deiner zuletzt gehörten Musik sagen kann, bei Suitner kommt mir soulpope immer zuvor, und von vielem anderen weiß ich nichts. Abgesehen von Bartók. :bye:

Hier weiter mit Schuberts letzter Klaviersonate. Da habe ich unlustige Momente gehabt, denn beide, Arrau:

und Korstick:

haben mir nichts gesagt.

Ich versuche dann immer dem nachzukommen, was sie wohl gemeint haben, und komme bei Arrau dazu, dass ich seine Wankelmütigkeit im sogenannten Dienst der Werktreue überhaupt nicht verstehe; und bei Korstick ein großes Missverhältnis zwischen den Ausbrüchen und dem dahinlodernden (bei ihm) Melodienspiel wahrnehme. Die leisen Sachen sind bei Schubert aber genauso laut wie die lauten Sachen, auch wenn sie leiser sind.

Ein bisschen versöhnt mich jetzt Stefan Litwin:

Und zwar nicht, weil er ein ganz anderes Klavier spielt, nämlich mit Moderator-Pedal, das auf eine ganz andere Weise den Ton „dämpft“ als das „Una-corda-Pedal“. Nur, das Moderator-Pedal gab es bei Schubert, bei heutigen Flügeln wird es nicht eingebaut. Das alles macht nichts. Wenn Litwin damit eine dieser wunderlichen Einspielungen schafft, zum Hören bringt – da stimmt jetzt wieder für mich alles im Atem, im Anschlag, ganz anders als bei Arrau und Korstick -, dann mag es recht sein. Die Sach‘ bei Schubert ist keine dynamische, sondern eine lineare Entwicklung, die keinen Unterschied kennt zwischen laut und leise. Außer im Dreimäderlhaus, auf das Arrau und Korstick reduzieren, obwohl sie es wahrscheinlich nicht wollen.

@gypsy-tail-wind Schwierige Aufgabe, ins „Rheingold“ zu gehen, stelle ich mir vor. Da hörst Du dann einen blöden Alberich und komische Girls vom Rhein. B-)   Man müsste verschiedene Text- und Musikohren haben. Ich hab’s bis heute nicht komplett mit diesem Wagner-Irrsinn geschafft. Aber die Tonmalerei am Anfang findet statt, das ist auch alles. Egal, wo Du im Libretto nachsiehst, ein dummes Wort jagt das andere. Nimm es lustig. Pardon.

--