Antwort auf: Ich höre gerade … Jazz!

#11803241  | PERMALINK

gypsy-tail-wind
Moderator
Biomasse

Registriert seit: 25.01.2010

Beiträge: 69,357

Helen Merrill feat. Stan Getz – Just Friends | Bevor Getz mit Abbey Lincoln aufnahm (1991) entstand im Juni 1989 in Paris (warum dieses Studio wohl nach Wilhelm Tell benannt ist?) schon ein Album mit Helen Merrill, noch bei der Nippon Phonogram, aber schon mit Jean Philippe Allard als Co-Produzent von Kiyoshi „Boxman“ Koyama. Neben Getz und Merrill hören wir das eingespielte Trio Joachim Kühn/Daniel Humair/Jean-François Jenny-Clark (das damals auch mal noch bei Verve unter Vertrag stand, ich kenne da aber nur ein Album, „Triple Entente“, das 1997 eingespielt wurde). Drei Stücke entstanden etwas später mit dem Ehemann Torrie Zito am Klavier in New York, „Baby Ain’t I Good to You“ (in der Regel noch mit einem vorangestellten „Gee,“ geschrieben), „It’s Not Easy Being Green“ und „If You Go Away“ (Brels „Ne me quitte pas“), auf dem auch Getz wieder vorbeischaut.

Dafür enthält die Best-Of-Compilation „Blossom of Stars“ neben neun Stücken aus den Jahren 1954 (das Debut mit Clifford Brown) und 1991 („Clear Out of This World“) noch drei weitere Stücke von der Session mit Getz und Kühn/Humair/Jenny-Clark: „My Romance“, „Misty“ und „Quand tu dors près de moi“ (Sagan und Auric/Brahms, wie es scheint, aus dem Film „Aimez-vous Brahms?“ natürlich, den ich leider nicht kenne). Das ist alles sehr toll – und die Duos mit Zito brauchen sich nicht verstecken! Ich kann in diesem Trio mit Jenny-Clark (b) und Humair (d) auch Kühn ganz gut ertragen – muss mich dann wohl auch mal wieder ans Album mit Ornette Coleman wagen.

Und in Sachen Sänger: das Album von Oscar Brown Jr. habe ich inspiriert von thelonica auch grad wieder hervorgeholt, lief schon länger nicht mehr. Und Mose Allison hatten wir glaub ich noch gar nicht in dem Kontext? Er hat zwischen 1987 und 2001 ein halbes Dutzend Alben bei Blue Note herausgebracht. Und von da ist der Weg zu Bob Dorough (drei Alben für Blue Note zwischen 1997 und 2000, ich kenne nur das erste, „Right On My Way Home“) auch nicht weit – und von da zu Dave Frishberg, der auf einem der Dorough-Alben Co-Leader war (ich kenne es nicht, von ihm aus den 90ern nur „Let’s Eat Home“, das 1989 eingespielt und 1990 veröffentlicht wurde – bei einem Major war Frishberg nie, zwei Alben für Fantasy in den 80er und das eine mit Dorough bei Blue Note sind in etwa die Ausnahmen, soweit ich weiss – kenne Frishberg überhaupt nicht gut).

--

"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba