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kleine anekdote, die nirgendwohin führt, aber vielleicht zum thema passt. mit vokaljazz hatte ich es in den 90ern ja eigentlich nicht so, aber abbey lincoln taucht nun mal irgendwann auf, wenn man sich mit steve coleman beschäftigt, TALKING TO THE SUN auf enja aus den 80ern war eine große herausforderung, auf WHO USED TO DANCE (1997) war coleman wieder dabei, deshalb habe ich die auch gekauft und hörte mich allmählich rein… dann das livekonzert 1999 als voodoo-seance und erweckungserlebnis und schock… eine woche später lernte ich in nijmegen (nicht weit weg von da, wo redbeans heute wohnt) meinen freund kennen, mit dem ich ja immer noch zusammen bin, eine seiner ersten fragen war: magst du eigentlich jazz?, und dann legte er joshua redman auf (FREEDOM IN THE GROOVE)… kurz danach, entsprechend verliebt, betraten wir einen unspektakulären cd-laden in nijmegen und mir kam, auf dem weg hinaus, eine ältere schwarze frau mit samt-turban und großen kreolen entgegen – und ich meinte noch, halb im spaß, zu meinem freund: war das nicht nina simone? um dann hinterher zu erfahren, dass simone in nijmegen ein apartment besaß und zumindest ende der 80er, anfang der 90er, dort wohnte… und in dem laden kauften wir dann zwei dieser billigen verve-vokalsampler „quiet now“, einen mit songs von ella fitzgerald, einen mit songs von shirley horn, kurz danach fand ich dann YOU WON’T FORGET ME im amsterdam record shop in dortmund, second hand… irgendwie wollte diese art des vokaljazz einfach zu uns bzw. zu mir…
jetzt:
maxine sullivan, love … always (1997)
eine sängerin, die ihre hits in den 30ern und 40ern hatte, danach als krankenschwester gearbeitet hat, in den 80ern plötzlich (mit über 70) wieder auftauchte. das hier sind aufnahmen aus 1985, die von einem label namens „baldwin street music“ 1997 nochmal auf cd herauskamen und die mir ein arbeitskollege brannte, weil wir gerade an einer dvd mit dem dokumentarfilm über die international sweethearts of rhythm arbeiteten und beide ein bisschen in die musik verliebt waren. sullivan singt hier minimal aufwendig, aber mit perfekten timing, 12 songs, von irving berlin bis billy joel, begleitet wird sie von seldon powell, dick hyman, major holley und mel lewis. habe ich immer wieder mal im player, aber erst heute höre ich, wie gut das tatsächlich gesungen ist. geheimtipp.
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