Antwort auf: Ich höre gerade … Jazz!

#11780473  | PERMALINK

gypsy-tail-wind
Moderator
Biomasse

Registriert seit: 25.01.2010

Beiträge: 67,007

Die Wilson-Aufnahmen aus den 80ern sind tatsächlich super – danke sehr für den Hinweis @redbeans! Das dritte ist für meine Ohren vom ersten Eindruck her das stärkste. Es hilft wohl, dass Ernie Watts dort nicht mehr dabei ist und Harold Land umso mehr Raum kriegt.

Jetzt grad zum ersten Mal ein Album, das eine Uptown-Lücke schliesst:

Barry Harris, „For the Moment“, live in New York im März 1984 mit Rufus Reid und Leroy Williams (der sehr lange dabei war, während die Bassisten wechselten) – und Reid, der natürlich hervorragend aufspielt, bringt mich nochmal zu den Gedanken von @vorgarten über die etwas jüngeren (Moffett, Hurst), und mir leuchtet das gerade sehr ein, dass diese nochmal anderes „Vorwissen“ mitbrachten. Hier wird also astreiner Bop gespielt und diese anderen Dinge bleiben aussen vor … und klar, das macht einen Unterschied.

vorgarten
RANDOM ABSTRACT finde ich ein übergangsalbum, CRAZY PEOPLE MUSIC würde ich dagegen fast als meisterwerk bezeichnen, wenn man solche begriffe ernstnehmen mag. ich schleiche seit tagen um das nächste album herum, ohne kirkland, THE BEAUTYFUL ONES ARE NOT YET BORN, die einzige cd mit dem namen marsalis, die immer greifbar war (später kam noch REQUIEM dazu). ich weiß noch nicht, ob ich mich mal komplett durchs branford-werk wühlen soll, es ist halt eine heiß-kalt-beziehung, aber gerade habe ich den eindruck, dass ich ihn zum ersten mal ohne vorbehalte wertschätzen kann.

„Random Abstract“ lief gestern ein erstes Mal – ich war ein paar Male überrascht, z.B. wenn Marsalis in Balladen ein paar Facetten von Ben Webster einzubringen scheint. Der bunte Material-Mix (Monk, Shorter, Coleman, dazu Van Heusen und Kern, ein Original von Kirkland und drei von Marsalis) und auch die unterschiedlichen Ansätze lassen das Ganze auf mich etwas uneinheitlich wirken, aber das ist schon alles ziemlich gut gemacht.

Aber was soll der arschige Move von Delfayo in den Liner Notes, zwei Drummer-Namen kursiv zu setzen und zu Lewis Nash dann auch noch zu sagen, dass er gar nicht so viel schlechter sei als Jeff „Tain“ Watts? Da das Line-Up nirgendwo angegeben ist, musste ich erst nochal Dr. Google bemühen, um nachzuschauen …

Und wer ist Delbert Felix, der Mann am Bass? Den Namen habe ich glaub ich noch überhaupt nie gehört.

Ach so: das Album von Amina Claudine Myers ist super! Und Sanders war – wie die anderen beiden – günstig, ich hatte deinen Kommentar drüben gelesen und dachte, die nehme ich dann auch noch mit :-)

--

"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #151: Neuheiten aus dem Archiv – 09.04., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba