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wahr
gipetto
@wahr
03 The Gun Club – MiamiDas klappt ja wie auf Zuruf!
Habe Miami erst gestern Abend wieder gehört. Schön im Halbdunkeln, leicht einen im Tee, so dass sich auch die psychedelischen Einflüsse des Albums richtig schön entfalten konnten. Ein Feuerwerk, das die Band da an Atmosphäre kreiert. Was sich unter/in diesem vermeintlich dünnen und harschen Sound alles verbirgt, hört man beispielsweise prima in A Devil In The Woods: Ward Dotsons Rhythmusgitarre ist wie ein Sturm, der schneidend durch den Wald heult, seine verzierenden Leads wie ein Windspiel, das in den Zweigen der Bäume unheilvoll tanzt. Rob Ritters Basslauf gibt diesem Treiben eine Richtung, eine drohende Gewissheit. Und über allem beschwört JLP den Teufel. Unglaublich gut, obwohl einer der simpelsten Tracks der Platte. Ein persönliches Highlight. Von Tracks wie Carry Home oder Mother Of Earth rede ich erst gar nicht. An die Klasse Miamis kommt mit deutlichen Abstrichen nur noch das Debüt Fire Of Love heran. Die Magie dieser beiden Alben – gebraut aus Blues, Country und Punk, garniert mit Voodoo und Psychedelia – sollte die neu zusammengesetzte Band danach nie wieder entfachen können…
Wundervolle Worte, lieber @gipetto, die zeigen, dass man für Miami die angemessenen Beschreibungen nur im fiebrigen Zustand finden kann.
Danke Dir, auch wenn ich gar nicht mehr „fiebrig“ war, als ich meine Gedanken zum Album gestern mal kurz rekapituliert habe. „Fiebrig“ passt übrigens auch zu der toll verfremdeten Fotoaufnahme, die das Cover ziert:
Ist das Cover eigentlich auch der Grund dafür, dass das Album auf den Namen Miami getauft wurde? Womöglich entstand die Aufnahme, die die Band unter Palmen zeigt, dort. Ansonsten finde ich nämlich auf der Platte keinerlei Referenzen zu besagter Stadt. Vielleicht ist der Titel aber auch ein Hinweis auf die Drogenproblematik, die die Band damals bereits eingeholt hatte, schließlich galt Miami in den 80er Jahren als ein uferloser krimineller Drogensumpf (Blood City?)…
Selber besitze ich übrigens ein Re-Release des Labels Sympathy For The Record Industry, das (leider) eine zwar interessante, aber eben falsche Kolorierung aufweist:
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"Really good music isn't just to be heard, you know. It's almost like a hallucination." (Iggy Pop)