Antwort auf: Deep Talk – Der Bass im Jazz

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vorgarten

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soulpopeInteressante Gedanken, welche ich mit Verspätung lese …. wie Du schreibst kein qualitativer Sprung, sondern für mich eine Reaktion auf das zunehmende Fehlen von zündende Ideen im herkömmlichen Segment des Jazz in den 90ern …. es gab aber Ensembles welche aus den 80ern kommend unbeirrt ihren Weg in dieser Dekade weitergingen wie zB das Steve Lacy Trio/Quartett …. der fabelhafte Bassist Jean-Jacques Avenel hatte dort seine Kernverankerung und erweiterte durch vertieften Interesse in afrikanische Musik sein „Instrumentarium“ um die Kora …. basierend auf seiner stupenden Basstechnik eine fast logische Wahl im Sinne der erweiterten Klangfarben und trotzdem war dieser Schritt kein künstlicher Bruch im Sinne eines „Zeitgeistes“ ….

„künstlicher bruch im sinne eines ‚zeitgeistes'“ ist jetzt auf das bezogen, was ich als neu an moffett u.a. beschrieben habe? oder hat man das avenel damals vorgeworfen und du stellst das gerade?

avenel/lacy habe ich in den 90ern auch am rande mitbekommen, ich mochte das, es hatte aber wenig mit dem zu tun, was damals sonst so im umlauf war. was man ja nicht kritisch sehen muss. moffett war in meinen augen ein derart kompletter spieler, das er sich problemlos auch da eingefügt hätte, aber so ist er halt eher eine interessante stimme in eher hippen projekten gewesen, die heute zum teil als klassiker gelten (ASK THE AGES vor allem) oder bereits wieder vergessen sind. und dazwischen gab es verständlicherweise viele jobs in bands, für die es damals einen markt gab. ich will aber gar nicht groß irgendwelche zusammenhänge konstruieren, nur schildern, wie ich das damals wahrgenommen habe, ansonsten möchte ich gerne jemanden in seiner besonderheit würdigen, der gerade zu jung gestorben ist.

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