Antwort auf: Umfrage: Die besten Alben von Thelonious Monk

Startseite Foren Fave Raves: Die definitiven Listen Die besten Alben Umfrage: Die besten Alben von Thelonious Monk Antwort auf: Umfrage: Die besten Alben von Thelonious Monk

#11744975  | PERMALINK

friedrich

Registriert seit: 28.06.2008

Beiträge: 5,112

gypsy-tail-wind(…) Die BN-Sessions sind unglaublich frisch und legen den Grundstück von Monks Werk, die Hälfte seine Stücke sind da erstmals zu hören … (…) Klar, die BN-Sessions klingen nicht so toll wie manches Späteres (ich kenne ja nur die CDs, aber bei den Riverside-Sessions von Monk habe ich auch nie das Gefühlt, die klängen besonders toll), aber die Frische, der Witz … das lässt sich für meine Ohren nur beschränkt reproduzieren.(…) Für mich gehören seine BN-Sessions neben die Savoy- und Dial-Sessions von Charlie Parker, die Big Band-Aufnahmen von Dizzy Gillespie für RCA (und Vogue, GNP usw.), die BN-Sessions von Bud Powell, Taddd Dameron – zu den bedeutendsten Aufnahmen des Bebop halt, auch wenn man ja drüber streiten kann, wie sehr Monk am Ende ein Bebopper war.
(…)

Genau so ist es!

Ich bin kein Jazz-Historiker und ja auch nur ein Jazzhörer light, aber die frühen BN-Aufnahmen von Thelonious Monk – das ist die Essenz! Da ist schon alles drin, das ist kurz und knapp auf den Punkt gebracht, alles andere danach ist eigentlich nur noch Variation und Auswalzen. Die Schelllackqualität ist in der Tat gewöhnungsdürftig, ich persönlich mag das inzwischen aber sogar sehr gerne. Es ist etwas holzschnittartig, aber gerade dadurch klingt jedes Stück so prägnant und in 3 Minuten ist alles gesagt. Wenn Thelonious Monk nur diese Aufnahmen gemacht hätte und danach – Gott bewahre! – auf dem Heimweg in einen Gully gefallen und ins Jenseits befördert worden wäre, würden diese Aufnahmen als legendäres, mythenumranktes Weltkulturerbe des Jazz gelten. Und man würde bis heute spekulieren und fantasieren, was Monk noch gespielt hätte, wäre da nicht der Gully gewesen …

gypsy-tail-windDas hätte man natürlich ändern können … ohne die 5 Extrapunkte pro Nennung wären #2 und #4 andersrum über die Zielgerade gelaufen (#1 und #3 unverändert). Es schien mir aber sinnvoll, den gleichen Auswertungsmodus wie bei allen Top-10-Umfragen weiter zu verwenden. Hätten wir noch 5-10 Listen mehr gehabt, hätte sich das erfahrungsgemäss eingeebnet, aber 15 ist da halt nicht genug.
Die Idee der Punkte pro Nennung ist, dass eine einzelne #1 (mit 10 Punkten) nicht ein Album aussticht, das dreimal auf Platz 8 (3 x 3 = 9 Punkte) landet, also dass quasi Ausreisser etwas aufgefangen werden (es gibt so halt 15 und 24 Punkte statt eben 10 und 9). Da gibt es kein richtig oder falsch, wir haben uns aber beim Auswerten der bisherigen Umfragen auf diesen Weg verständigt.

Ist schon okay, irgendein System muss man ja anwenden und jedes hat seine Eigenarten, Vor- und Nachteile. Ich als Mathe-Flasche verstehe das sowieso nicht so richtig. Aber es ist erstaunlich, wie sehr das Wahlsystem bzw. der Wettbewerbsmodus am Ende das Ergebnis beeinflusst.

Vielen Dank!

--

„Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus)