Antwort auf: Musik-Streaming-Dienste: Spotify, Deezer, Qobuz, Tidal, etc.

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#11715787  | PERMALINK

nicht_vom_forum

Registriert seit: 18.01.2009

Beiträge: 5,857

bullitt
Wenn öffentlich Bullshit erzählt wird, kann es dafür anschließend öffentlich Kritik geben. Nur so kann es laufen,

Das funktioniert doch in großem Maßstab nicht. Sei es, weil sich keiner die Mühe macht, sich x Stunden Podcast anzuhören und dann detailliert zu widerlegen (und das jedes Mal) oder weil sich diese detaillierten Widerlegungen dann nur ein kleiner Bruchteil der ursprünglichen Hörer anhört. Zweitens wird diese öffentliche Kritik seitens der Kritisierten dann doch allzu oft als Zensur, Shitstorm oder ähnliches bezeichnet, anstatt dass sich mit der Kritik inhaltlich auseinandergesetzt wird. Dazu kommt dann noch, dass die primäre Aussage immer besser hängen bleibt als die anschließende Widerlegung. Zu diesem Thema gibt es stichhaltige psychologische Untersuchungen. Dann gibt es praktische Aspekte: Das Prinzip „Behauptung – Gegendarstellung“ funktioniert doch schon in der normalen Presse nicht wirklich. Soll Joe Rogan (oder irgendjemand) jetzt verpflichtend 10 Minuten nicht überspringbare Korrekturen sendem müssen, wenn ein Gast etwas nachweislich falsches gesagt hat?

Und selbst wenn: Dann steht die Aussage des „mRNA-Erfinders“ gegen die Aussage des „Virologen der Uni XYZ“ und als Nicht-Fachmann ist man hinterher genauso weit wie vorher, weil dann jemand um die Ecke kommt und feststellt, dass es eigentlich ein Thema aus der Epdemiologie ist und beide fachfremd sind.

nicht über betreutes oder zensiertes Hören, Schauen oder Lesen.

Das ist auch nicht meine Forderung.Aber zwischen Zensur und der massiven Bewerbung und Verbreitung von JRE ist auch noch ein gewisser Graubereich.

Ja, Blödsinn, das kann man doch dann auch einfach so benennen. Es gibt kaum einen Podcast den ich höre, wo ich mir nicht mindestens ein Mal denke, was labert der gerade für ein Blech.

Es ist aber ein Unterschied, ob eine Meinung Blech ist, oder ob falsche Fakten verbreitet werden.

Ich habe einfach ein grundlegendes Problem mit der Vermischung von (Des-)Information und Unterhaltung, insbesondere, wenn der Unterhaltungsaspekt dann als Schutzschild genutzt wird, um beim Informationsteil nicht sorgfältig arbeiten zu müssen.

Klar, bei politischen Sachverhalten ist das heikler, aber dann muss es eben anschließend öffentliche Kritik als Korrektiv geben.

Wie stellst Du Dir das denn vor? Egal, welche Seite jetzt richtig liegt, funktioniert das doch schon in so kleinen Ausschnitten der Internet-Öffentlichkeit wie hier im politischen Salon nur so mäßig und endet gerne mal im pedantischen Klein-Klein oder in „Du bist doof – nein, selber doof“. „Draußen“ sieht das, was Du forderst, dann für den Betroffenen doch exakt aus wie ein Twitter-Shitstorm.

So lange es nicht justiziabel ist, muss alles gesendet werden dürfen.

Klar. Aber eben beispielsweise auf der eigenen Website oder dem eigenen Blog. Twitter, Youtube, Facebook, Spotify und Co. haben jedes Recht, Inhalte, (auch legale) nicht zu verbreiten. Sie nutzen dieses Recht ja auch regelmäßig. Die verschiedenen Community-Standards legen doch bei jedem Anbieter wesentlich höhere Anforderungen fest als die Gesetze.

Berechtigte Bedenken, die aber nicht davon besser werden, dass man solchen Leuten versucht jegliche Plattform zu entziehen und sie sich damit zu Verfechtern der Meinungsfreiheit stilisieren können. Das ist dann nämlich schnell ein übler Teufelskreis. Malone sitzt bei Rogan und redet ausführlich darüber, wie er kommentarlos von Twitter gecancelt, ups, sagen wir gelöscht wurde und dann hat er dann plötzlich einen Punkt.

Nein, hat er eben nicht. Niemand hat das Recht auf eine „Plattform“ oder ganz generell auf Veröffentlichung durch andere. Es gab ja auch noch nie ein Recht eines Leserbriefschreibers darauf, von einer Zeitung abgedruckt zu werden.

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Reality is that which, when you stop believing in it, doesn't go away.  Reality denied comes back to haunt. Philip K. Dick