Antwort auf: Musik-Streaming-Dienste: Spotify, Deezer, Qobuz, Tidal, etc.

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nicht_vom_forum

Registriert seit: 18.01.2009

Beiträge: 5,865

bullitt

nicht_vom_forum

bullitt Podcaster werden nicht von Musikern querfinanziert.

Hast Du dafür eine Quelle? (Ich zweifle nicht, nur als Info.)

Genaue Zahlen dazu gibt es nicht, aber es liegt doch zunächst mal auf der Hand, dass die reichweitestarken Podcasts genauso Gewinne generieren wie Musik-Content. Ein Podcast wie „Gemischtes Hack“ hat als Spotify Exclusive bis zu 1,1 Mio Hörer in der Woche alleine im deutschsprachigen Raum, Rogan 11 Mio pro Folge. Da wird schnell deutlich, dass das Podcast-Portfolio zur entscheidenden Kaufentscheidung werden kann, wenn der musikalische Content nahezu identisch ist. Nicht umsonst läuft auf dem Sektor gerade das große Wettrüsten zwischen den Anbietern.

Ich meinte eigentlich Deine Aussage, dass die Musiker die Podcaster nicht querfinanzieren. Ich kenne natürlich die Spotify-Interna nicht, aber ich wäre schon davon ausgegangen, dass Spotify als erstes dafür sorgt, dass sich die Investition in die eigenenen, exklusiven Podcasts rechnet (auch mit Hilfe der monatlichen Einnahmen von Leuten, die gar keine Podcasts hören) und erst anschließend der Rest der Einnahmen an die Musiker ausgeschüttet wird. Natürlich ist das einerseits das erstmal eine Vermutung, aber andererseits: Kapitalismus.

Diesen „Hauch an Medienkompetenz“ würde ich aber der Bevölkerung nicht so umfassend unterstellen, wie er nötig wäre. Dazu kommt, dass es nur mit Medienkompetenz im Zweifelsfall nicht getan ist. […] Wenn dann von Rogan nur „Aha“, „Soso“ oder ähnliches als Kommentar kommt, wenn ein Maskengegner in der Sendung interviewt wird, ist das unterm Strich nunmal Desinformation (die von Spotify finanziert wird).

Die Honks, die nicht in der Lage sind, sich nach zwei Jahren Pandemie über diesen Podcast hinaus zu informieren, und die das Gespräch nicht in der aktuellen Debatte einordnen können, sollen bitte nicht dafür verantwortlich sein, dass das erst gar nicht gesendet wird, und ich das aus Unterhaltungszwecken nicht hören kann. Kaum zu glauben aber wahr, ich höre mir gerne andere Meinungen an, auch abwegige.

Ist ja gut, dass Du Dich auch anderweitig (also im Klartext: überhaupt) informierst, ich glaube kaum, dass das auf den Großteil der Joe-Rogan-Hörer zutrifft. Da wird Rogan als Information und nicht als Unterhaltung gelten, genau wie bei Alex Jones, Tucker Carson, Trump und Co – egal ob jetzt künftig Disclaimer rund um die Sendung und zwischendrin gesendet werden oder nicht. Ich halte es generell für gefährlich und für nicht gut, wenn jemand Bullshit unkritisch und als gleichwertig mit fundierten und allgemein anerkannten Tatsachen behandelt, aber da kommen wir wohl nicht zusammen. Ich bin ja auch der Meinung, dass Werbung funktioniert und dass niemand (mich eingeschlossen) dagegen immun ist – ich vermute, da würdest Du mir auch widersprechen.

, ist doch allemal besser, als so etwas zu canceln.

Es hat doch überhaupt niemand[1] gefordert, Rogan zu canceln. [1] Niemand relevantes. Ich habe keine Ahnung, was auf Twitter so den lieben langen Tag gefordert wird.

Was hat Neil Young denn gefordert, wenn nicht die Entfernung von Rogan aus dem Spotify-Katalog?

 
Neil Young hat gefordert, dass sein eigenes Material nicht von Spotify verbreitet werden soll, solange Spotify Joe Rogan eine Plattform bietet. Das als Forderung zu lesen, Joe Rogan aus dem Programm zu nehmen, halte ich angesichts des finanziellen Ungleichgewichts zwischen Neil Young und Joe Rogan für eine gewagte Interpretation. Ich glaube kaum, dass Young eine Sekunde daran gezweifelt hat, dass Spotifys Antwort auf „Er oder ich“ ein klares „Er“ zugunsten von Joe Rogan ist. Es geht schließlich für Spotify um eine 100-Mio-Dollar-Investition gegen ein paar Tausend Dollar für einen Nischen-Musiker für Fans der 70er. Was also bleibt, ist eine legitime Meinungsäußerung von Young und eine Entscheidung darüber, wo Young seine Musik anbieten will und wo nicht.

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Reality is that which, when you stop believing in it, doesn't go away.  Reality denied comes back to haunt. Philip K. Dick