Antwort auf: Musik-Streaming-Dienste: Spotify, Deezer, Qobuz, Tidal, etc.

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bullitt

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herr-rossi@bullitt: In der Diskussion um Spotify geht es schon um ein paar Dinge mehr als Inhalte, die „nicht genehm sind“, die gibt es tatsächlich überall. Aber wenn ein Anbieter Künstlern deutlich weniger zahlt als andere, dafür das große Geld lieber in einen Krawall-Podcaster wie Joe Rogan – wir reden immerhin von einem 100 Mio.-Deal – und in die Rüstungsindustrie steckt (und nebenbei auch noch schlechtere Soundqualität als Mitbewerber bietet), dann darf ein Kunde doch auch mal eine informierte Entscheidung gegen diesen und für einen anderen Anbieter treffen. Oder muss man als Kunde jeden Mist mitfinanzieren, damit man nur ja nicht als „Boykott-Aktivist“ gilt?

Wer wegen Soundqualität und schlechter Bezahlung kein Abo abschließt, kann mit meinem vollen Verständnis rechnen. Nur sind diese Aspekte seit Jahren bekannt. Wen das wirklich stört hat Spotify nie benutzt oder schon vor Jahren gewechselt. Kann mir neimand erzählen, dass das jetzt eine neue Erkenntnis ist.

Den Rückschluss, dass Spotify die armen Musiker schlecht bezahlt, und dafür  Joe Rogan das Geld in den Rachen wirft, halte ich  für eine sehr steile These. Wie viele Abonnenten sind denn wegen z.B. Rogan überhaupt erst da, so wie ich wegen „Fest und Flauschig“ seit Jahren von einem Wechsel abgehalten werde? Und gut dotierte Verträge mit Podcastern gibt es doch bei anderen Anbietern genauso. Man muss sich mal von dem Bild des reinen Musikstreamings verabschieden. Podcasts sind ein extrem boomender Markt und ich dürfte nicht der einzige sein, bei dem Musik nicht mal mehr die Hälfte der Nutzungszeit ausmacht. Podcasts und Hörbücher/-spiele dominieren nach Stunden deutlich. Podcaster werden nicht von Musikern querfinanziert.

Und zum „Krawall-Podcaster“: Mal wieder viel Hysterie um nichts, wie mir scheint. Habe mir jetzt u.a. die Folgen mit Tarantino, Snoop, Jakob Dylan und Oliver Stone angeschaut/-hört und was soll ich sagen, ein unterhaltsamer Podcast. Krawall Fehlanzeige. Dass es bei solchen Leuten weniger problematisch bzw. sogar von Vorteil sein kann, dass Rogan kein Journalist ist und unreflektiert über Stunden einfach plaudert, als etwa bei Robert Malone, leuchtet mir zwar ein, aber auch bei solchen Folgen braucht man eigentlich nur einen Hauch an Medienkompetenz, um sie richtig einzuordnen. Ich bin jedenfalls als dreifachgeimpfter Impfbefürworter anschließend nicht vom Glauben abgefallen. Dass man anschließend kritisch drüber spricht, ist doch allemal besser, als so etwas zu canceln.

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