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herr-rossi@jan-lustiger: Ist ja auch alles richtig. Der Vorwurf geht doch an die Beton-Rockfraktion (aka Rockisten), die nicht gesehen hat oder sehen wollte, was es eigentlich bedeutet, andere Musikrichtungen zu marginalisieren, in denen Schwarze, Schwule, Frauen und andere „Minderheiten“ viel eher Zugang hatten als zum Rockzirkus (und das ist ein schlichter Tatbestand, den man nicht wegdiskutieren kann mit den paar prominenten Ausnahmen, die es davon selbstverständlich gegeben hat). Und das Ganze unter dem Deckmäntelchen des „Anspruchsvollen“, „Authentischen“, „Rebellischen“, „Unkommerziellen“ oder welche hehren Qualitäten man sich sonst exklusiv zusprach. Das andere war halt Kommerz, „cheap“, „sex sells“, Knöpfchendrückerei, kein „ehrliches“ Handwerk etc., wir kennen die Argumentationslinien. Aber genug davon, ich muss mich eigentlich auf andere Dinge konzentrieren.;)
Zumindest das mit den Frauen kann man schon wegdiskutieren, weil es vor allem in den frühen 70ern nicht zutrifft. Die Mädels standen alle auf Plant, Gillan, Emerson & Co. Nicht nur, weil sie gut aussahen, sondern weil sie halt verdammt großartige Musik gemacht haben. Musik, die neu, aufregend und in der Form davor nicht vorhanden war. Und die Musik war tanzbar, was immer schon ein wichtiges Kriterium war.
Und das „Queer Pop“ stört mich auch, weil das Wort „queer“ inzwischen total überstrapaziert ist. Alles, was einen Millimeter von der „Norm“ abweicht, bezeichnet man heutzutage als „queer“, das Wort versinkt immer mehr in die Bedeutungslosigkeit.
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„Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muss zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen.“ (Goethe) "Allerhand Durcheinand #100, 04.06.2024, 22:00 Uhr https://www.radiostonefm.de/naechste-sendungen/8993-240606-allerhand-durcheinand-102