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mozzaIch finde es zumindest bedenklich, wenn Menschen Musik zur Abgrenzung von anderen Menschen nutzen bzw. instrumentalisieren. Eigentlich sollte Musik (wie Kunst generell) etwas Verbindendes darstellen und speziell Musik als Kunstform spricht Menschen international auf unmittelbare Weise an, vor allem auch emotional. Abgrenzung im Sinne von „diese Band gefällt mir nicht“ oder „ich mag das Genre XY“ nicht, ist ja okay und normal, aber wenn man sich dadurch von Menschen an sich abgrenzt (so nach dem Motto: „Also, mit diesen Pink Floyd – Hörern will ich nichts zu tun haben“ [nur ein stellvertretendes Beispiel]), dann hat Musik doch eher eine negative Auswirkung. Bei Punks ist jedoch Vorsicht angebracht im persönlichen Umgang, dass sie einem nicht die Wohnung auseinandernehmen als Teil ihres Lifestyles.
Jein. Heute versuche ich in Musik auch eher etwas zu finden, was mich mit anderen verbindet. Was ich vorfand, als Musik für mich identitätsstiftend wurde, war halt etwas anderes. Das gefiel mir nicht unbedingt, aber ich musste mich in einem Alter maximaler Verunsicherung und Verwirrung irgendwie dazu verhalten. Mich interessierte sehr schnell eher, wo meine Musik herkommt, als wo sie hingeht, reaktionär by nature. Das führte mich halt zum Blues, und in der Tat habe ich den auch genossen und instrumentalisiert, um mich von allen Gleichaltrigen maximal abzugrenzen.
Und schon R&R, den ich als erste originär jugendliche Musikkultur wahrnehme (man möge mich korrigieren, wenn ich irre) diente ja nicht zuletzt der Abgrenzung von der Spießig- und Muffigkeit der Eltern.
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Und lieg´ich dereinst auf der Bahre, dann denkt an meine Guitahre, und gebt sie mir mit in mein Grab (Der rührselige Cowboy, D. Duck)