Antwort auf: Robert Plant & Alison Krauss – Raise the Roof (19.11.2021)

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krautathaus

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pipe-bowl

krautathausAber eine Übereinstimmung sehe ich auch kaum, was es etwas spannend macht, was der Einzelne dann an dem jeweiligen Track so anders hört.

krautathaus „Trouble with my lover“ ist für mich die erste Schwachstelle des Albums, weder kann der etwas langweilig produzierte Titel dem Betty Harris Soul etwas neues abgewinnen, noch die Hörgänge anregen. Etwas zu schlicht und einförmig ist für mich die Produktion.

Dann fangen wir doch mal mit diesem Track an. Hier ist es reduzierter und intimer. Betty Harris singt es mit mehr Inbrunst, Alison Krauss dafür as pure as can be. Die Begleitung nimmt hier deutlich Tempo heraus. Hier ist es mehr Blues als Soul. Damit fügt diese Version dem Original aus meiner Sicht allemal etwas Neues hinzu anstatt zu kopieren und genau dadurch gewinnt sie auch. Von den Vocal-Performances von Alison Krauss auf diesem Album für mich so ziemlich die stärkste.

Für die bluesige Melodie, die ich isoliert nicht so besonders finde, fehlt mir da die Abwechslung. Einmal bleibt die Gitarre links weg und einmal kommt gegen Ende ein Synthschwaden dazu, recht leise. Das ist mir über 4 Minuten dann doch etwas zu wenig und erzeugt für mich keine Spannung/Stimmung, auch live nicht. Vielleicht hätte man den Gesang anders produzieren sollen?

Dagegen im Vergleich: Bei „You led me to the wrong“ (dessen Ttitel ich falsch geschrieben hab, ist aber jetzt ausgebessert), spielt die linke Gitarre mehr ein Thema das sie sich mit Plant teilt. Die Drums sind sehr abwechslungsreich und nach dem zweiten Vers zieht die Dynamik an, und schwillt wieder ab. Wie der Upright Bass Roberts „The price i have to pay“ antizipiert ist ein ganz kleines aber effektives Detail, er macht das dann bei „And you’ll end in the sea of sorrow drown“ gleich nochmal. Jetzt sind wir bei einem 1 Note Song erst bei 2:50, aber es ist viel mehr passiert, als bei Trouble With My Lover. Die instrumentale Kurzeinlage von 2:50 – 3:20 ist famos, danach wird die Stimmung wieder runtergedämpft und es kommt zu einem kleinen Luftanhalten ohne Drums um aber sofort wieder mit Becken und Toms anzuschieben. Für mich ein Paradebeispiel man einen eigentlich recht einfachen Song mit vielen Ideen bis zum Ende spannend halten kann.

 

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“It's much harder to be a liberal than a conservative. Why? Because it is easier to give someone the finger than a helping hand.” — Mike Royko