Antwort auf: Ich höre gerade … Jazz!

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gypsy-tail-wind
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vorgarten

art ensemble of chicago, tribute to lester

das ist doch eigentlich ein sehr schönes album, nur falsch gelabelt vielleicht. ich höre den bowie-tribut nicht so recht, und als art ensemble treten die zu dritt ja auch nicht wirklich auf (jarman war kurz davor, wieder dazuzustoßen), aber als trio-album finde ich das super. sehr abwechslungsreich natürlich, mittendrin die lange zirkularatmungsattacke von mitchell (mich kriegt er damit immer), sehr toll aber auch das percussionstück am ende.

Ja, nicht? Könnte man auch gut als Empfehlung für eine Annäherung an Mitchell und den AEC-Kosmos empfehlen eigentlich! Brauchte bei mir aber recht lange, beim Erscheinen erschloss es sich mir noch gar nicht.

Bin nach einem tollen Konzert (Gardiner dirigierte in der Tonhalle Berlioz‘ „L’Enfance du Christ“, hab meine Mutter dazu eingeladen … essen ist halt nicht unter dem Umständen, aber immerhin … völlig beklopptes Stück zwischen Oratorium, Parodie und Oper, in ganz vieler Hinsicht faszinierend und eine schöne Abwechslung von den üblichen Adventsprogrammen, die ich in aller Regel lieber meide) jetzt bei der letzten Runde mit Norma Winstone:

Norma Winstone – Descansado: Songs For Films | Das Trio (Glauco Venier-p, Klaus Gesing-ss/bcl) wird hier durch Helge Andreas Norbakken-perc und Mario Brunello-vc ergänzt. Letzteren kenne ich von ein paar Klassik-CDs und schätze ihn sehr. Das hier ist wohl durchaus auch ein Stück im ECM-Third-Stream-Revival (wie ihn z.B. das Duo Anja Lechner/François Couturier verkörpert) … es gibt Stücke, die aus Filmen stammen, von Legrand, Rota, Trovajoli, Morricone, Madredeus, Bacalov, Dario Marianelli (sagt mir nichts, „Merytown Town Hall“ aus Joe Wrights „Pride and Prejudice“ von 2005), Herrmann … und William Waltons (ECM-)Klassiker „Touch Her Soft Lips and Part“. Zu letzterem hat Winstone eigene Lyrics geschrieben, wie zu diversen anderen Stücken … wieder so ein Album zwischen allen Stühlen und natürlich eine Fortschreibung der drei vorangegangene Alben. Da öffnet sich ein eigener Kosmos, der mich schon sehr fasziniert.

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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #152: Enja Records 1971-1973 – 14.05., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba