Antwort auf: Billie Eilish

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herr-rossi
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waHm, nun ja, Speed Punk ist wohl beides nicht.

Nein. So richtig verstehe ich aber auch nicht, worauf Du hinaus willst?

Ich kann das vielleicht mit dem Kommentar von Josef Winkler verknüpfen, den @stormy-monday die Tage verlinkt hat. Den Kommentar verstehe ich nämlich auch nicht.;) Klar, „Billie langweilig, Lou unlangweilig“ -, kann man machen und meinen, und da hat sich Winkler sein Zeilenhonorar auch schon redlich verdient, wenn er damit jemandem eine kleine Freude bereiten kann. Für mich sind das zwei verschiedene Paar Schuhe, denn wenn wir im Spät-60er-Kontext bleiben, dann würde ich Billie in der Singer-/Songwriter-Sparte von Cohen, Mitchell, Simon & Garfunkel usw. sehen, nur dass sie sich zeitgenössischer Sounds bedient und nicht dem seit damals tradierten Bild vom „Liedermacher“ mit Gitarre oder Klavier entspricht (zumindest nicht jederzeit). Nur, hat damals jemand bei den Genannten „Speed Punk“ oder „sorglos-überdrehtes Rausjaulen“ erwartet? (Was in Bezug auf VU auch eine Quatschbeschreibung ist, nebenbei bemerkt.)

Winklers Vergleich hinkt auch insofern, als er suggeriert, 1969 habe „jeder“ VU gehört, so wie heute „jeder“ Billie hört. VU waren 1969 eine Band, die einem nicht auf dem Tablett präsentiert wurde, darum musste man sich schon wirklich bemühen, die haben ihren Status erst in der Rückschau erworben – 1969 haben unendlich viel mehr Leute etwa S&G gekauft und gehört. In 20, 30 Jahren wird vermutlich jeder erzählen, wie wichtig und ground breaking beispielsweise Death Grips in den 2010s waren, aber wer hat die „in Echtzeit“ gehört? Ganz sicher keiner von den Berufsnostalgikern, die einem immerzu erzählen, wie wild und aufregend alles früher war und wie langweilig die Musik von heute sei …

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