Antwort auf: Neil Young – Old Ways

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wahr

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grievousangel

wahr

grievousangel

klausk Gesamtwertung: **+ (2,15) Platz 41 im Neil Young-Alben-Ranking

Wow, das ist wirklich wenig. Schade, wenn auch gar nicht so überraschend. Bei mir seit Jahren eine geschätzte Platte aus der zweiten Reihe. Spannend finde ich aber, dass die Gurke „Landing on Water“, für mich eines der am unangenehmsten produzierten Alben eines von mir geschätzten Künstlers, da noch ein paar Plätze darüber thront. Bin gespannt, wen es da im Ranking noch erwischen wird. Wobei ich mir sicher bin, dass sich die Klassiker hier doch das Rennen unter sich ausmachen werden.

Violent Side von Landing On Water habe ich kürzlich auf StoneFM gespielt. Kam nicht schlecht an. Ich habe eine Schwäche für schwache Platten. Und die offensive Bollerproduktion bildet hier zusammen mit dem Text (control your violent side) und dem Chor eine mich doch ziemlich mitreißende Einheit. Old Ways dagegen finde ich ziemlich langweilig und belanglos – außer eben das große, große Misfits (ein Track wie ein Spätwestern von John Ford) und das schöne, schwelgerische Once An Angel.

Mir geht es ja auch oft so, dass ich eine Schwäche für die Underdogs habe bzw. eher im Gegensatz zu vielen anderen Leuten, die ihre Vorurteile mit einem beiläufigen Hördurchgang bestätigt wollen wissen, dann doch genauer und öfter zuhöre. Das vielgescholtene „Everybody’s Rocking“ finde ich beispielsweise zwar nicht gerade essenziell, aber vollkommen in Ordnung (***). Aber bei „Landing on Water“, das immerhin auch eines meiner ersten Young-Alben war, kriege ich die Krise. Weniger wegen den einzelnen Songs, aber wegen dem albtraumhaften Sound. Mehr als zwei Sternchen gehen sich da schon lang nicht mehr aus.

Lustig, dass du Everybody’s Rocking erwähnst, die einzige Platte seines 80er Ouputs, um die ich bis heute einen Bogen gemacht habe. :) Ich kenne sie also nicht.

„Albtraumhafter Sound“ holt mich natürlich sehr ab. Wenn ich also Landing On Water nicht schon kennen würde, wäre jetzt mein Interesse geweckt.

Natürlich ist auch das ganze Drumherum seiner 80er Jahre Platten – Klage wegen „mutwilliger Unkommerzialität“ durch Geffen, die Unberechenbarkeit der Alben und Youngs Selbstinszenierungen darin – sehr unterhaltsam.