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soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"
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vorgarten
soulpope
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houston person & ron carter, remember love darauf war ich ja ein bisschen neugierig, weil von barney fields (dem treuen produzenten von jd allen) 2018 produziert und von maureen sickler in rudy van gelders studio aufgenommen, und bin sehr angetan. so ziemlich genau das, was man sich an abgehangenem, auratischen standard- und blues-zugang von zwei über 80jährigen erwartet, denen keiner mehr was vormacht. der kristalline sound (man hört carters hemd beim greifen der akkorde rascheln) ist mir ein bisschen zu übertrieben, aber person klingt schon sehr toll, und carters spiel überrascht mich nach wie vor. am besten finde ich die blues-originale, deswegen ist das programm hier wahrscheinlich suboptimal, aber sie haben ja schon anderes zusammen aufgenommen, das man auch nochmal antesten könnte.
Ist natürlich ein „high-fideles“ Fest …. Ron Carter hier mehr Frontmann als Begleiter und Houston Person manchmal mit etwas Mühe da entsprechend dagegen zu halten … das Sahnestück für mich hier „Gentle Rain“ von Luiz Bonfá, wo die (auch technisch sehr stupende) Dominanz von Carter schlussendlich Person in eine Leichtigkeit entschweben lässt, welche so sehr den Kern dieser Komposition trifft ….
das ist schön beschrieben und ich kann dem nur beipflichten. in den beiden blues-stücken finde ich persons spiel überraschend flüssig und „without a song“ als unbegleitetes sax-solo am ende sehr anrührend, aber tatsächlich ist das bonfá-stück vielleicht der höhepunkt.
In den Blues Stücken spiegelt Houston Person seine Stil der 70er partiell wieder …. aber auch die Rolle als „elder statesman“ steht ihm ausgesprochen gut und das Album ist für mich wirklich eine sehr positive Überraschung ….
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)