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Bist Du sicher @clasjaz? Hab die CD jetzt gerade mit ans Fenster genommen und auch im Tageslicht (das die Schrift deutlich lesbarer macht) sieht sie für mich schwarz aus. Ich habe in diesem Fall wohl wirklich die Ausgabe von 2000, vielleicht wurde da später etwas ein klein wenig geändert?
Gestern:
Dino Saluzzi – Cité de la Musique | Das ist das Album, mit dem Saluzzi mir quasi unter die Nase gedrückt wurde. War sehr präsent damals (1997), Reviews, vermutlich Werbung im Laden … heute gefällt es mir besser bzw. ich finde auch hier allmählich einen Zugang. Marc Johnson am Bass ist eine wertvolle Ergänzung und der Sohn José Maria an der Gitarre harmoniert bestens mit dem Bandoneon.
Zwischenfazit zu Saluzzi:
Kultrum (1983) ****1/2
Once Upon a Time – Far Away in the South (1986) ****
Andina (1988) ****
Mojotoro (1992) ***1/2
Cité de la Musique (1997) ****
Wobei die ersten beiden aktuell in der Top 100 platziert sind.
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Nachtmusik und jetzt Morgenmusik:
Joe Maneri Quartet – In Full Cry | Runde zwei nach den „Three Men Walking“ mit Sohn Mat und Joe Morris ist dann das „Jazzalbum“: hier ist Joe Maneri (cl, as, ts, p) mit Sohn Mat (elektrische 6-saitige Violine) und Rhythmusgruppe zu hören: John Lockwood (b), Randy Peterson (d). Letzterer gehört mit zur Keimzelle des Maneri-Familienunternehmens, tritt im Duo mit Mat auf, im Trio mit Vater und Sohn, und eben im Quartett, von dem „In Full Cry“ das letzte Album ist, das ich kenne, nach „Get Ready to Receive Yourself“ (Leo), „Coming Down the Mountain“ und „Tenderly“ (beide Hat und mit Ed Schuller am Bass, alle drei 1993 aufgenommen) sowie „Let the Horse Go“ (Leo, 1995, wieder mit Lockwood). Auch das ist eine relative Neuanschaffung (also vor 1-2 Jahren gekauft, aber noch nie angehört) … und gefällt mir ausgezeichnet. Den Vergleich mit den anderen Quartett-Alben muss ich dann ein anderes Mal ziehen, aber für sich genommen zeigt das Album den ganzen Reichtum der Maneri-Musik: „Tenderly“ (natürlich auch auf dem gleichnamigen Hat-Album zu hören) in einer mikrotonalen Version steht an zweiter Stelle, quasi nach dem Intro, in der Mitte ist „Nobody Knows“ zu hören und als zweitletztes Stück auch noch „Motherless Child“, bevor das Album mit Ellingtons „Prelude to a Kiss“ schliesst – mit Joe Maneri allein am Klavier. Dazwischen gibt es nur originales Material, das jeweils drei der Beteiligten oder allen vier zugeschrieben ist – wieviel davon spontan entstanden oder improvisiert ist, kann ich nicht sagen – das ist aber auch recht unerheblich, denn diese Musiker sprechen eine eigene Sprache, die sie fliessend beherrschen, sie finden sich in dieser Klangwelt schlafwandlerisch zurecht. Gefällt mir ausgesprochen gut!
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #165: Johnny Dyani (1945–1986) - 9.9., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba