Antwort auf: Ich höre gerade … Jazz!

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vorgarten

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gypsy-tail-windZur Entzauberung (?) Kenny Wheelers wollte ich schon längst was schreiben. Ich finde ja das Album mit Michael Brecker ziemlich toll (und „Gnu High“, das Du nicht erwähnst, sowieso, auch „around 6“) – aber „Music for Large & Small Ensembles“ ist bei mir ebenfalls in der Gunst gesunken. Hatte das zwar noch nicht oft gehört, aber als hervorragend abgelegt gehabt. Es fiel jetzt ins sehr breite Mittelfeld der zweihundert oder so mir bekannten guten ECM-Alben zurück Das Wiederhören von „Angel Song“ steht demnächst an (ich bin jetzt gerade in der Zeit angekommen, die ich damals mitkriegte und halbwegs verfolgte, so 1996-98: „Canto“, „Litania“, „Angel Song“, die Trio-Alben von Crispell, „Oneness“ …) und danach noch das von atom neulich so gelobte „Songs for Quintet“. „A Long Time Ago“ (1999) fehlt mir – ob ich das noch ändern sollte?

zu GNU HIGH hatte ich in meinem ecm-frühphasen-durchmarsch drüben schon mal geschrieben, dass es mir emotional verschlossen bleibt, das war jetzt auch beim wiederhören so. vom ton und der phrasierung her ist mir wheeler sehr nah, aber die kompositionen setzen auf seinen eigenen alben einen rahmen, der mich nicht überzeugt – mir scheint das alles zu kompliziert und harmonisch nicht zwingend, weswegen die ausführung dann auch recht technisch bleibt – ganz im gegenteil zu settings wie dem holland quintet, wo er viel mehr freiheiten und ’systemfremde‘ mitspieler hat. das geht um 1990 herum ja sehr auseinander, hollands EXTENSIONS einerseits und dann wheelers musik für kleine und große ensembles, mir kam letzteres da im vergleich sehr altmodisch vor, und das fand ich damals schon so. wheeler hat für mich in den 90ern keine rolle gespielt, obwohl ich den ton immer sehr mochte, mit ANGEL SONG hatte ich es dann noch mal versucht, ohne erfolg. das steht noch auf dem plan, zunächst allerdings THE WIDOW IN THE WINDOW.

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