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1. YUSANARI KAWABATA: Die schlafenden Schönen / Nemureru bijo (1960/1961)
2. JOSEPH ROTH: Hiob – Roman eines einfachen Mannes (1930)
3. FRANZ KAFKA: Erzählungen (Klett, 1982)
4. HARUKI MURAKAMI: Von Männern, die keine Frauen haben / Onna no inai otokotachi (2014)
5. JOHN STEINBECK: Die Straße der Ölsardinen / Cannery Row (1945)
6. JOSEPH ROTH: Hotel Savoy (1924)
7. ALICE MUNRO: Tanz der seligen Geister / Dance of the Happy Shades (1968)
8. CHO NAM-JOO: Kim Jiyoung, geboren 1982 / 82년생 김지영 (2016)
9. HARUKI MURAKAMI: Erste Person Singular / Ichininshō Tansū (2020)
10. MICHEL HOUELLEBECQ: Unterwerfung / Soumission (2015)
11. DON DELILLO: Stille / The Silence (2020)
12. ROALD DAHL: Ich sehe was, was du nicht siehst / The Wonderful Story of Henry Sugar (1984)
13. PAUL AUSTER: Stadt aus Glas / City of glass (1985)
14. YASUSHI INOUE: Liebe / Shi to koi to nami (1950)
15. HAN KANG: Weiß / 흰 (2016)
16. YOKO OGAWA: Der zerbrochene Schmetterling / Agehachō ga kowareru toki (1989)
17. IAN FLEMING: Tschitti-tschitti-bäng-bäng / Chitty Chitty Bang Bang (1964)
Mit kaum mehr als 120 Seiten ein ungemein verdichtetes, brilliantes Werk.
Vermeintlich passiert hier kaum etwas: Ein alter Mann kehrt für ein paar wenige Nächte in einem geheimnisvollen Haus ein und bettet sich, umgeben vom Tosen des Meeres, neben schlafenden Mädchen. Was jedoch direkt auffällt: Kawabatas Schreibstil ist ungemein präzise, analytisch, manchmal auch harsch. Emotional zwar und sinnlich, aber völlig frei von Schwulst und Kitsch.
„Die schlafenden Schönen“ ist zum Teil wie ein Märchen angelegt. Der Alte durchläuft mit jeder Schlafenden mehr den Zyklus des eigenen Lebens: Liebschaften, Verluste, Vaterschaft, Kindheit; Bilder strömen darin empor vom Tod, von weißen Faltern, von Blütenblütern und Blut. Immerfort geht es um Reinlichkeit, um Unschuld, um Unbeflecktheit – und um den Verfall, Ekel, Erbarmen. Das Werk ist gleichsam Klage- und Anklageschrift, ähnlich direkt und schonungslos vielleicht von Camus in „La chute / Der Fall“ formuliert. Kawabatas Ansatz ist dabei jedoch ungleich surrealer – inmitten von Gedanken, Träumen und Körperwärme glüht das irdische Purgatorium, das den hinabsinkenden Greisen zuteil wird.
Vier Jahre vor seinem Freitod erhielt Kawabata den Literaturnobelpreis – möchte man „Nemurero bijo“ als Beispiel seiner Kunst einbringen, dann mit Recht.
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Hold on Magnolia to that great highway moon