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Anonym
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captain-kiddDer Rosenkohlvergleich hat ja eine entscheidende Unschärfe:Bei Rosenkohl kannst Du beispielsweise die Nährstoffe objektiv Messen und sagen, dass das gesünder als Pizza ist. Das geht bei Musik ja nicht.
Natürlich geht das bei Musik, gibt da aber eben nicht nur Vitamine, Flavoide und Mineralien, sondern einiges mehr. Deswegen sagt man das ja auch dazu. Wobei, die Hauptkriterien sind ja auch gar nicht mal so viele. Hatten wir ja in dem thread, wo die These „Geht die Melodie verloren“ diskutiert wurde. Übrigens sehr schön, weil da die „das ist gut, weil es mir schmeckt-Methode“ nicht funktioniert.
mozza
plattensammler Ich mag viele Bands/Künstler*Innen sehr sehr gerne, die nicht besonders gute Musik machen.
Also gefällt dir Musik, die du selber als „nicht besonders gut“ einstufst? Hä? Kannst du da mal Beispiele nennen? Das ist ja so, als wenn man sagen würde: Ich mag viele Speisen, die nicht besonders gut sind. Oder: ich lese viele Bücher sehr gerne, die nicht besonders gut sind. Oder: Ich mag viele Frauen, die nicht besonders gut sind! Die Frage ist dann doch: Warum macht man so was?
Ja sicher. Ich mache jetzt mal keine Musikbeispiele, weil sich manche Fans dieser Musik dann auf den Schlips getreten fühlen und einige davon neigen dann zu unschönen Antworten. Aber in manchen meiner Forenbeiträge kann man fündig werden.
Ich lese gerne zwischendurch triviale Groschenromane, eine Serie sogar regelmäßig, auch wenn die schlecht ist. Ich schaue schlechte Filme (mache da aber nicht so einen Kult von, wie es in einem Teil der Cineastenszene zelebriert wird), ich höre gerne schlechte Amateurcover von Hits, weil ich das rührend finde und toll, dass Menschen Musik machen und ihren Idolen nacheinfern, auch wenn sie es nicht so gut können (doch noch ein unverfängliches Musikbeispiel gefunden!), weil es mir gefällt (es schmeckt mir) – triviales und abgegriffene Klischés können sehr gefällig sein, weil ich einen cranken Humor habe, weil mich Schlechtes manchmal gut unterhält – auch wenn es weh tut und jede Intelligenz und äsethtisches Empfinden beleidigt, weil ich es mir früher (als ich noch jund und unbedarft war) gefallen hat, das geht halt nicht mehr weg, auch wenn ich heute weiß, dass es nicht so dolle ist.
Um nur mal ein paar wenige Gründe zu nennen. Das macht doch jeder so. Außer diese Spezie, für die alles, was sie mag, ein Meisterwerk ist und alles was sie nicht mag, Schrott.
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