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herr-rossiAber das Original klang doch auch wie absolut nichts, was zu der Zeit in den Charts stand. Der gigantische Erfolg hat doch alle kalt erwischt, da soll man nicht im Nachhinein so tun, als sei das eine kommerzielle „Nummer sicher“ gewesen.
Die Erzählung, sie hätte vor zwei Jahren mit ihrem Debüt die Chartskompatibilität gebrochen, halte ich für eine Mär. Eilish veröffentlicht(e) keine Töne, die abseits der Charts stattfanden und stattfinden. Wäre sie eine Blues-, Jazz- oder Soulmusikerin, könnte ich das Argument verstehen, aber ihre Musik speist sich hauptsächlich aus Zutaten, die vorrangig in den letzten 10 Jahren populär waren. Ganz egal, ob eine Blues-Progession und ein Jazz-angehauchter Gesang in dem ein oder anderen Stück herausgehört werden. Das Gewand ihrer Musik wird durch aktuelle Strömungen wie Pop, Electropop und R’n’B definiert. Da sind Måneskin für mich ein viel stärkerer Breaker als Eilish, wenngleich die Italiener auch nichts Neues spielen, doch zumindest fand ihre Art der Musik in den letzten Jahren im Mainstream überhaupt nicht statt. Eilish ist mir seit Ende 2018 ein Begriff. Und wer seit dieser Zeit ebenso registrierte, welch virtuelles Sein diese Person hat, darf doch nicht wirklich vom Erfolg ihrer Musik überrascht worden sein. Und wenn doch, wurde der Mechanismus, wie stark das Internet die Charts beeinflusst, unterschätzt. Dass Eilish eine große Nummer wird, war vor ihrem Debüt abzusehen. Deswegen bin ich weit davon entfernt, etwas Überraschendes und Sensationelles aus „Bad Guy“ zu stricken.
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