Antwort auf: Billie Eilish

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herr-rossi
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klauskDas wiederum finde ich sehr merkwürdig. Vielleicht habe ich dann doch ein anderes Singlecover und ein anderes Video gesehen Habe mir damals ihr Debütalbum angehört. Dem Hype konnte ich mich ja nun auch nicht gänzlich entziehen. Was soll ich sagen, ihr Debüt konnte mich nicht zu weiteren Hördurchgängen bewegen. Hat bei mir kein Interesse entfacht. Das will ich mir auch nicht schönhören „sollen“. Vor zwei Jahren etwa hatte ich zumindest bei ihr das Gefühl, dass sie auf die üblichen Vermarkungsstrategien verzichtet (Tomboy-Image statt Teenie-Princess). Dass sie ihre gleichaltrigen Fans begeistert, ok, keine Frage. Mich beschleicht aber ein wenig das Gefühl, dass deren Eltern und auch Großeltern wahrscheinlich gerne damit vor den Kids prahlen, dass sie Billie auch kennen und sogar gut finden. Aber wahrscheinlich sind auch das nur wirre Gedanken eines alternden Rock-Foris wie mich.

Dass Du das Debüt kennst, hast Du nicht gesagt. Deine Beschreibung vermittelte den Eindruck, dass der neue Clip das Erste ist, was Du von ihr wahrnimmst. Wenn für Dich gleich jemand zur lasziven „Blondine“ wird, nur weil sie sich die Haare mal anders gefärbt hat und sie mit 19 Jahren einen etwas feminineren Look haben möchte als bisher, dann sagt das über Deine Bewertungsmuster mehr aus als über Billie. Auch sonst – alles wird nur durch das Bewertungsraster vermeintlicher „Vermarktungsstrategien“ gesehen und anderen Hörern, die sich für junge Künstler begeistern, andere als musikalische Beweggründe unterstellt, weil nicht sein darf, was nicht sein kann. Ich halte es mit Cornell, der das in seinem Video ja auch eingehend erläutert und begründet: Man muss diese Musik nicht mögen und muss sie sich nicht „schönhören“, aber was man ihr nicht absprechen kann, ist musikalische Integrität und musikalisches Können, das hier in außergewöhnliche Weise mit großer Zugänglichkeit (die von musikalischen Torwächtern verunglimpfte „Massentauglichkeit“) einhergeht.

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