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Manchester Orchestra – The Million Masks Of God
Spinefarm
30.04.2021Vier Jahre nach dem letzten Longplayer erscheint das siebte Studioalbum der Band aus Atlanta mit dem vielschichtigen Titel „The Million Masks Of God“. Der Albumtitel mag ein Augenzwinkern der pandemischen Zeit sein, in der sich die Mund-Nasen-Maske als modisches Accessoire kurz erhob.
Kurz nachdem „Bed Head“ als erster Gruß ausgekoppelt wird, steigt die Erwartung der Fans. Die Band klingt frisch und fremd. Die verzerrte Gitarre aus früheren Jahren weicht einem breit angelegten Soundteppich, ohne dabei an Geschwindigkeit zu verlieren. Es raschelt, bruzzelt, fiept, als würde Elektronik röcheln. Die Songs liegen nebeneinander und übereinander. Der Hörer kann die Musik wie ein 3D-Modell betreten und ist umgeben von unzähligen Klangsprengseln, Tonklecksen, große offensichtliche Ideen und kleinen Details. Alles zweifelsfrei so verwoben, dass man auch mit größter Mühe nichts an der Komposition in Frage stellen kann. Diese Beschreibung passt auch zum Vorgänger „A Black Mile To The Surface“ von 2017. Auf dem aktuellen Album ist das noch viel intensiver und detaillierter ausgeprägt. Und doch klingt es immer noch zerbrechlich. Das mag an der Stimme Andy Hulls liegen, die ein sehnsüchtiges sensibles Timbre innehat.
Das Album hat eine Laufzeit von 45:58 Min. Angelegt ist es als Konzeptalbum, das in eins durchgehört werden sollte. Die elf Songs erzählen eine Geschichte, die mit Tod, Reflexion und Parallelen zu tun hat. Konzeptionell zitieren sich die Texte selbst an vielen Stellen, was ein Abspielen in zufälliger Reihenfolge ausschließt. Das eigene Leben kann ebenso wenig in zufälliger Reihenfolge abgespielt werden. Andy Hull, Kopf der Band, schreibt die ersten Texte für dieses Album, die die Geschichte einer fiktiven Figur erzählen, als der Vater von Gitarrist Robert McDowell an Krebs erkrankt und erliegt. Nun wird aus der Fiktion ein konkretes Schicksal, das Hull Parallelen zu Realität und Glaube ziehen lässt.
Poetisch wird in zahlreichen Bildern der Tod und der Weg dorthin beschrieben. In der Tragödie ist der Protagonist hin und hergerissen. Manchmal in der Offenheit des kleinsten Gefühls, manchmal in einer unendlichen Größe.
Das Album ist eine Weiterentwicklung der Musikalität von Manchester Orchestra. Andy Hull und Robert Mc Dowell sind als Indierock-Autorenpaar spätestens jetzt eine Größe.
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Das fiel mir ein als ich ausstieg.Highlights von Rolling-Stone.deWerbungBin gespannt, hatte die Platte wegen der letzten StoneFM Sendung bestellt und warte nun auf Auslieferung.
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Meine nächste Sendung bei Radio StoneFM am Dienstag den 27.05.2025 um 21:00: On the Decks Vol. 40: Mixed Tape #17Mein Exemplar kommt hoffentlich nächste Woche, die beiden Spotifydurchgänge waren schon großartig.
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Käse ist gesund!Die beiden Vorabtracks „Bed Head“ und „Keel Time“ haben mich nicht umgehauen, ich zögere noch. Ein Lied wie „The Gold“ und ein Album wie „Black Mile“ nochmal in der Qualität hinzukriegen, ist eine schwierige Aufgabe.
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„Weniger, aber besser.“ D. RamssokratesDie beiden Vorabtracks „Bed Head“ und „Keel Time“ haben mich nicht umgehauen, ich zögere noch. Ein Lied wie „The Gold“ und ein Album wie „Black Mile“ nochmal in der Qualität hinzukriegen, ist eine schwierige Aufgabe.
Nach „Simple Math“ fand ich „Cope“ schwierig. Nachdem ich Cope gepackt hatte, fand ich das Folgealbum „A Black Mile To The Surface“ schwer eingängig und zu ruhig. Nun ist es bei mir mit dem neuen Album wieder so. Nach mehreren Durchläufen wird es klar. Eine Fortsetzung ja, aber kein weiteres Meisterwerk. Muss auch nicht. Das Niveau ist hoch.
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Das fiel mir ein als ich ausstieg.@kritikersliebling: Habe mir die neue gestern auf Youtube angehört. Was mir zu Ohren kam, war so gut, dass ich mir ein Exemplar bestellen werde. Du hast recht: Das Niveau ist hoch, aber kein weiteres Meisterwerk, würde ich nach dem einen Durchgang sagen. Jedenfalls ist kein „Gold“ drauf. Aber das ist wirklich auch ein Jahrzehntstück.
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„Weniger, aber besser.“ D. RamsWow, was für eine farbige musikalische Abwechslung – und dennoch ein Album „aus einem Guss“ Es changiert zwischen „großformatig“ und „knackig“, stellenweise hat’s Retro-Anklönge, aber doch eine definitiv zeitgemäße Anmutung.
Ich bin hin und wegPS: Mir fällt gerade auf, dass mich der Gesang etwas an R.E.M. erinnert. Bin ich da der einzige?
zuletzt geändert von demon--
Software ist die ultimative Bürokratie.demonWow, was für eine farbige musikalische Abwechslung – und dennoch ein Album „aus einem Guss“ Es changiert zwischen „großformatig“ und „knackig“, stellenweise hat’s Retro-Anklönge, aber doch eine definitiv zeitgemäße Anmutung.
Ich bin hin und weg
PS: Mir fällt gerade auf, dass mich der Gesang etwas an R.E.M. erinnert. Bin ich da der einzige?Das freut mich. Die stimmliche Ähnlichkeit mit Michael Stipes höre ich hier nicht so. An anderer Stelle wurde der Gesang mit James Blunt verglichen (was hier nur nachrichtlich erwähnt wird). Auf diesem Album ist die Stimme vielseitiger als auf den anderen Produktionen. Hier wurde viel experimentiert.
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Das fiel mir ein als ich ausstieg.An Stipe & R.E.M. erinnert mich wenig.
Das mit den Melodien wollen sie offenbar nicht. Da war R.E.M. auch wohl einzigartig. So eine Band und deren Sanftmut gibt es dann wohl nur alle 50 Jahre.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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sokrates@kritikersliebling: Habe mir die neue gestern auf Youtube angehört. Was mir zu Ohren kam, war so gut, dass ich mir ein Exemplar bestellen werde. Du hast recht: Das Niveau ist hoch, aber kein weiteres Meisterwerk, würde ich nach dem einen Durchgang sagen. Jedenfalls ist kein „Gold“ drauf. Aber das ist wirklich auch ein Jahrzehntstück.
demonWow, was für eine farbige musikalische Abwechslung – und dennoch ein Album „aus einem Guss“ Es changiert zwischen „großformatig“ und „knackig“, stellenweise hat’s Retro-Anklönge, aber doch eine definitiv zeitgemäße Anmutung. Ich bin hin und weg
PS: Mir fällt gerade auf, dass mich der Gesang etwas an R.E.M. erinnert. Bin ich da der einzige?
Hab aber auch kurz an Stipe gedacht. Ich habe ein Lied von denen in meiner Playlist für die langen Läufe. i know how to speak, ist irgendwie da reingerutscht und ich habe mich nicht weiter mit der Band beschäftigt bisher. Steht auf meiner to do-Liste.
Ein neues Album ist da ein guter Anfang.
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Nach einem Monat und weiteren Durchläufen ist der Trend recht eindeutig: Ein solides, gutes Album, aber kein zweites „Black Mile“. Die Energie ist gut, aber kompositorisch sind die „Masks“ eine Stufe drunter.
Wie man bei Andy Hull auf Michael Stipe kommt, erschließt sich mir gar nicht.
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„Weniger, aber besser.“ D. RamssokratesNach einem Monat und weiteren Durchläufen ist der Trend recht eindeutig: Ein solides, gutes Album, aber kein zweites „Black Mile“. Die Energie ist gut, aber kompositorisch sind die „Masks“ eine Stufe drunter. Wie man bei Andy Hull auf Michael Stipe kommt, erschließt sich mir gar nicht.
Ich komme zu der gleichen Einschätzung. Im Januar sind Andy Hull und McDowell als Akustik-Duo in Europa. In Berlin bin ich dabei und damit hat das nächste Jahr schon früh mein persönlich zweites Highlight.
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Das fiel mir ein als ich ausstieg. -
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