Re: Motörhead

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dennis-blandford
Jaggerized

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Die von Pete hochgeholte „On Parole“ Scheibe, bleibt die einzige Motörhead Produktion bis „March ör die“ 1992 mit der ich pers. nichts anfangen kann.
Ansonsten sind die 2001 Preise unschlagbar:
Die Phase 1978-1982 definierte Motörhead als das was sie in RnR history darstellen:
„Die lauteste u. häßlichste RnR Kapelle“.
Dabei macht man als Einsteiger beim Kauf von:
Overkill 1979
Bomber 1979
Ace of spades 1980
No sleep till Hammersmith1981
Iron Fist 1982

keinen Fehler. Allerdings reizen Lemmy u. Co ihr beschleunigtes u. dreckiges RnR Motiv schon hier bis zur Schmerzgrenze aus. Riff Motiv von Fast Eddie, Schrei von Lemmy, Drums von Phil „The Animal“ Taylor u. einsetzender Monsterbass von Lemmy machen trotzdem fast unentwegt gute Laune.
Besonderes Augenmerk wurde damals noch auch die Titelsongs gelegt, welche die Albumtracks an Eindringlichkeit u. Härte oftmals noch ein Stück überbieten.
Nach dem Bruch mit Fast Eddie Clarke folgte 1983 der glücklose Robbo Robertson, den Thin Lizzy Hörern ein Begriff, der m.E. eine sehr passable Scheibe mir den beiden Verbliebenen einspielt u. versucht ab u. zu das Tempo u. die Gitarren zu drosseln (sehr zum Leitwesen vieler Fans).
„I got mine“ war eine ganz feine Single aus Another perfect day 1983.
Exit Robbo u. Enter Würzel, Phil Campell u. Saxon Schlagwerker Pete Gill.
Daraus resultierten 1984 6 neue Songs, die auf der empfehlenswerten Best Of Scheibe „No Remorse“ sowie diversen Singles verbraten wurde u. teilweise zu Klassikern avancierten (Killed by death). Der Sound etwas verwaschener u. metallischer als am Anfang u. die Gitarren hier u. da böse jaulend.
Orgasmatron von 1986 ist Geschmacksache, der Sound von Bill Laswell als Produzent gar eine mittlere Katastrophe. Die Songs sind ok, aber nicht überragend (Deaf Forever würde jedoch heute immer noch auf Sklavengaleeren einen guten Einpeitscher geben).

Dann folgt 1987 RocknRoll , für das ich definitiv einen soft spot (sic) habe. Der Titelsong ist endlich wieder ein Schlag in die Fresse (Dank Rückkehrer Philty Taylor) u. auch sonst haben alle Songs einen hohen Eingängigkeitsfaktor ohne sich auch nur einen Moment anzubiedern. Die bei 2001 erhältliche expanded version enthält die beiden schwer erhältlichen „Eat the rich“ B-Seiten „Just cause you’ve got the power“ (Ein Epos) u. „Cradle to the grave“. Sehr empfehlenswert!
Nach einer längeren Pause inkl. Plattenfirmaproblemen erscheint dann 1991 die Scheibe 1916 die von Fans bis heute sehr gemocht wird, mich aber nicht ganz überzeugen konnte. Es klingt alles so konstruiert u. eine 1. Weltkriegsballade im Stil des Titelsongs ist nicht gerade mein Ding.
Von dort an, weiß ich nicht ob es überhaupt noch Sinn macht über Motörhead Platten zu reden, da man mit den Scheiben 1992-2008 max. eine hörbare Platte füllen könnte (überspitzt formuliert). Mir blieb zumindest fast nichts im Gedächtnis, wohingegen ich zu „Love me like a reptile“ von „Ace of spades“ z.B. immer noch mit dem Schwanz wedeln könnte.

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"And everything I know is what I need to know and everything I do's been done before."