Antwort auf: Culture Wars, Kulturelle Aneignung, Identitätspolitik, Wokeism …

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latho
No pretty face

Registriert seit: 04.05.2003

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Zwei Anmerkungen zum Artikel:

Wenn ja, was war dann mit den Anleihen von John Coltrane, Yusef Lateef oder Pete LaRoca an nicht westliche Tonalitäten? John Cage ließ sich von klassischer japanischer Musik beeinflussen, die Aneignung des Materials ging aber auch in die andere Richtung. Das eine schlecht, das andere gut?

Für Schwarze gilt der Vorwurf nicht, schließlich können sie laut US-universitärer Lesart keine Rassisten sein, damit auch nicht in rassistischer Absicht etwas „wegnehmen“. Und Weiße sind die mit weißer Hautfarbe (angeblich eine Reflektion der rassistischen Zuordnung), also gehören da auch Zawinul und andere dazu.

Kinder sind klüger, als die meisten Erwachsenen denken. Weshalb die Großen ihnen erklären können, dass das übliche Chinesenkostüm unfair ist und Kinder aus Asien beleidigen könnte. Ansonsten kommt es auf den Einzelfall an. Ich glaube, dass die kleinen Beduinen, Toreros oder Komantschen nicht mehr Unheil anrichten als Prinzessinnen, Monster oder Clowns.

Soweit ist die Diskussion also schon gekommen, von Kindern lernen, fehlt noch „Kinder an die Macht“. Ich habe bis jetzt nicht einen Vorwurf der kulturellen Aneignung gelesen, bei dem der Vorwerfende irgendeine tiefere Ahnung von der Materie gehabt hätte. Kultur heiß immer Aneignung, wenn man auf die eine oder andere Art Vorstellungen von rassischer Reinheit hat, muss man das natürlich verleugnen.

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If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.