Antwort auf: Floating Points

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wahr

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lysolPromises (with Pharoah Sanders & The London Symphony Orchestra) ****1/2

Wird ja grad ziemlich begeistert aufgenommen. Ich finde es ebenfalls sehr schön, besonders wenn Sanders wunderbar den Sound aufraut und sanft verwirbelt. Aber auch sonst sind feine Stellen da, die im Hintergrund kaum merklich wirken und das Grundmotiv des Pianos vitalisieren. Ich hatte komischerweise die Assoziation zum utopisch/positiven Ansatz von Yes und zu ruhigeren Passagen von Close To The Edge, obwohl es ganz anders klingt – die Begriffe Yes und Promises weisen ja auch in die gleiche Richtung einer positiveren Zukunft. Vielleicht leitet sich daraus auch die enthusiastische Rezeption dieses Albums ab, aus dem Bedürfnis nach aufbauenden Nachrichten und Perspektiven. Phasenweise schrammt Promises aber auch am New Age-Kitsch vorbei. Das LSO hält sich meist sehr zurück, was den Eindruck luxuriöser Verschwendung macht, wenn dann mal für ein paar Minuten ein ganzes Orchester vorsichtige Akzente setzen darf. Das hat schon was, aber Sanders ist hier derjenige welcher Promises auf eine andere Ebene hebt.

Was mich zudem fasziniert: Promises ist ein Album, das ich von vorne bis hinten durchhöre, was ja auch dem Suite-Charakter geschuldet ist – im Prinzip ist das ein einziger 40-Minütiger Tracks, der relativ willkürlich unterteilt ist in neun Movements. Dieses Gefühl und Bedürfnis, Alben durchzuhören, ist mir tatsächlich im Laufe der Jahre ziemlich abhanden gekommen. Was mir jetzt wieder bewusst wird.