Antwort auf: Nina Simone

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bullschuetz

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@go1 Na also, geht doch! Eine Antwort, die über „ist halt so“ hinausreicht.

Das Muster, das ich zu erkennen glaubte, ist ja auch, dass es in den von mir genannten Beispielfällen schwarze Frauen traf. Menschen also, die unter den Umständen der Zeit und unter den damaligen Gegebenheiten im Musikbusiness einer doppelten Ausbeutungs- und Diskriminierungsgefahr ausgesetzt waren: einer sexistischen und einer rassistischen. Und entsprechend hatten sie ein doppeltes Schutzbedürfnis. Ihre Männer waren – auch das ein Muster, das sich zumindest bei Simone, Franklin und Turner wiederholt – nicht nur Ehegatten, sondern auch Manager, die sehr robust die finanzielle Interessenvertretung ihrer Frauen übernahmen (natürlich auch aus Eigennutz, klar), weitaus robuster, als die Frauen selbst es angesichts der Machtverhältnisse der Zeit vermocht hätten.

Meine spekulative Vermutung, die ich daran anschließe: In einer sowohl sexistischen als auch rassistischen Welt laufen Kunstpersönlichkeiten, die sowohl weiblich als auch schwarz sind, hohe Gefahr, unterm „Schutz“ eines Zuhälter zu landen. Die Tragik bestünde dann darin, dass es fast unmöglich ist, zwischen der Ausbeutung durch Promoter, Clubbesitzer, Konzertveranstalter, Plattenbosse und der Ausbeutung durch einen Zuhälterbeschützer einen künstlerisch und geschäftlich selbstbestimmten Weg zu finden. Diesen Weg zu finden, gelang männlichen schwarzen Kollegen just in dieser Zeit erstmals: Sam Cooke, James Brown, Miles Davis, mit geringen Abstrichen auch Otis Redding.Ein Muster auch da! Nur eben ein ganz anderes.

Ich lasse mich gerne eines Besseren belehren, aber eine solche Häufung des Zuhältermanagergatten-Musters ist zumindest mir bei weißen Frauen aus derselben Zeit eben nicht bekannt. Falls ich da Fälle übersehe, lasse ich mich gerne korrigieren.

zuletzt geändert von bullschuetz

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