Antwort auf: Nina Simone

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friedrich

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Das hier ist das andere Nina Simone-Album, das ich neben High Priestess besitze:

Nina Simone Sings The Blues (1967)

Chronologisch direkt nach High Priestess veröffentlicht, nachdem Simone von Philips zu RCA gewechselt war. Doch der Kontrast zwischen High Priestess und Sings the Blues könnte kaum stärker sein. Dort ein bunt schillernder Gemischtwarenladen mit teils großem Orchester, hier ein Blues-Album mit kleiner Besetzung (piano, guitar, bass, funky drummer Bernard Purdie, hier und dort sax, harmonica + organ), das klingt, wie im Club an der Ecke aufgenommen.

Wobei der Begriff Blues hier sogar noch recht frei interpretiert wird. Do I Move You? passt genau ins Schema, Real Real könnte auch als Gospel durchgehen und man könnte debattieren, ob man Gershwins My Man‘s Gone Now und The House Of the Rising Sun als Blues bezeichnen kann. Aber egal, Nina Simone und ihre Band halten das alles so fest zusammen, dass es wie aus einem Guss klingt. Da darf es auch thematisch abwechselnd um sexuelle Notstände (Do I Move You?, I Want A Little Sugar in My Bowl), das Klagen um den ermordeten Liebsten (My Man, in einer emotional ergreifenden Aufnahme!) oder Bürgerrechte (Backlash Blues: „You give me second class houses / And second class schools / Do you think that all colored folks / Are just second class fools / … / But the world is big / Big and bright and round / And it’s full of folks like me / Who are black, yellow, beige and brown / Mr. Backlash, I’m gonna leave you with the backlash blues“) gehen. Ein schönes Spektrum innerhalb des gesetzten Rahmens. Dabei ist Nina Simone immer die Chefin, klingt absolut souverän und macht jeden Song zu ihrem eigenen.

Keine Ahnung, ob die Idee für so ein thematisches Album von Nina Simone selbst, RCA oder dem Produzenten stammte, ob es überhaupt so geplant war oder ob man erst im Nachhinein den Titel Sings The Blues drauf geklebt hat. Auf jeden Fall ist Sings The Blues ein geschlossen, absolut stimmig klingendes und starkes Album.

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„Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus)