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Danke @stefane, @herr-rossi, @gypsy-tail-wind und auch @bullschuetz für seine schöne, komplexe und sensible Einschätzung von Nina Simone.
Ich war hier eher zufällig auf Nina Simone gekommen. Vor gut einem Jahr durch ein Stück von ihr in einem Film (dessen Hauptfigur übrigens ebenfalls „erratisch, undiszipliniert (…), nicht verdichtet durch eine (selbst)kritische Kontrollinstanz“ ist – wenn auch in anderer Hinsicht kaum mit Simone vergleichbar. Aber Nina Simones I Got Life passte da perfekt!) und vorgestern, als ich am Frühstückstisch in der Wikipedia über ihr Geburtsdatum stolperte.
Ich bin alles andere als ein Experte, besitze neben High Priestess nur ein reguläres Album von Nina Simone, Sings The Blues, das chronologisch unmittelbar folgte, aber völlig unterschiedlich klingt. Der bunt schillernde stilistische Gemischtwarenladen von High Priestess einerseits und die erdige Blues-Platte mit vergleichsweise kleiner Besetzung von Sings The Blues andererseits.
Ansonsten noch ein paar Compilations – Anthology (sehr gut), Finest Hour (15 tracks aus der Philips-Phase) und eine weitere billig wirkende aber auch gute Compi, die mir mal irrtümlich (!) zugeschickt wurde. Diese Compis bestätigen eigentlich nur Nina Simones stilistischen Spagat, oder besser: ihre extremen stilistischen Pendelausschläge von Folk über Jazz, Gospel, Blues, Chanson, Musical-Hits und Beatles-Covers bis zu Protestsongs. Genau das ist wohl typisch für Nina Simone, wie bullschuetz schreibt.
Und dann habe ich noch ein Album, das für manche wohl nichts anderes als ein Sakrileg ist: Nina Simone – Remixed & Reimagined. Selbst das klingt in meinen Ohren gut.
Edit: @vibroverb, I Got Life ist meines Wissens auf ‚Nuff Said! – oder auf der Anthology.
zuletzt geändert von friedrich--
„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)