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latho
pfingstluemmelJetzt sind die Fans wieder schuld, weil die (Manager der) Künstler sich von den Plattenfirmen/Streaming-Anbietern über den Tisch ziehen lassen. Ich glaube, Gene Simmons kann auch nicht verstehen, dass man, um heutzutage eine Platte zu produzieren, kein Multimillionendollarbudget mehr braucht. So wie sich niemand mehr, der etwas broadcasten möchte, einen Fernseh- oder Radiosender an die Backe nähen lassen würde. Und wie Rossi schon richtig bemerkte: Das sind ja abgehobene Superstarschlussfolgerungen. Die meisten Musiker krebsen doch zeitlebens rum und bringen die Großmutter ins Pfandhaus, um die nächsten Projekte zu stemmen. Und im Falle Kiss merkt man eben auch, dass all die Dollars nichts nützen, wenn man ein talentloser Horst ist.
Klar sind die „Fans“ schuld, wenn sie keine Tonträger mehr kaufen oder auf Konzerte gehen, sondern nur noch Streaming-Dienste nutzen. Von den Streaming-Diensten bekommen Künstler nur einen Bruchteil im Vergleich zu früherem Airplay (ganz zu schweigen vom Verkauf von Tonträgern). Aber nachdem immer die Drohung im Raum steht „stimm zu, sonst wird’s illegal angehört“ machen das halt viele. Das ist unabhängig davon, wieviel Geld Kiss früher verdient hat.
Keiner der Fans war am Aushandeln der Streamingkonditionen beteiligt. Das darf sich wie immer die Industrie ankreiden lassen. Und wenn’s dir als Künstler nicht ausreicht, musst du eben einen eigenen Vertriebsweg eröffnen. Das ist heute kein Hexenwerk mehr und geht online kostengünstig. Natürlich wird man damit in der Regel weder reich, noch Superstar in Kiss-Dimensionen, doch wer diese Ansprüche hat, darf gerne aufs Musikmachen verzichten.
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Come with uncle and hear all proper! Hear angel trumpets and devil trombones. You are invited.