Ich denke, dass der Bedeutungsverlust von Rockmusik im Zusammenhang mit dem allgemeinen kulturellen Wandel steht, der u. a. dadurch gekennzeichnet ist, dass die großen Künstler, die „Sinnstiftungsnarrative“ für eine enorm große Anzahl verschiedener Menschen (unterschiedlich in Nationalität, Alter, sozialer Gruppe etc.) liefern oder denen zumindest diese Fähigkeit zugeschrieben wird, sehr weit zurückgegangen ist. Warum das so ist? Entweder besteht die Nachfrage danach nicht mehr oder aber es kann sie keiner mehr erfüllen.
Die Übergruppen so wie früher, in den 60s, 70ern, 80ern, und auch 90ern (Grunge, Britpop) gibt es ja nicht mehr.
Ich glaube auch nicht, dass jemals wieder Künstler oder Bands diesen Stellenwert über Jahrzehnte erreichen können, wie ihn z. B. die Beatles, die Rolling Stones, U2, Bob Dylan oder Springsteen sich erarbeitet haben. Aber das werden wir in den nächsten Jahrzehnten ja dann erfahren.
Die meisten der genannten Künstler / Bands haben über die Musik hinaus Wirkung gehabt, weil sie sich im Politischen und Sozialen eingebracht bzw. geäußert haben, was bei manchen untrennbar mit ihrem musikalischen Schaffen verwoben ist. Somit werden sie nicht nur als Musiker oder Stars, sondern als kulturelle Figuren betrachtet, die für viele Leute nicht nur Identifikationspotential, sondern auch Vorbildcharakter hatten.
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Im Durchschnitt ist man kummervoll und weiß nicht, was man machen soll