Antwort auf: Ich höre gerade … Musik aus dem "Global Village"

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friedrich

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Zwischen den Jahren kann man sich ja besonders schön zuhause einmummeln und lange nicht gehörte Platten auflegen. Gestern etwas Musik mit Migrationshintergrund. Habe ich vor mehreren Jahrzehnten mal bei Zweitausendeins aus der Grabbelkiste gezogen, glaube ich. Das war oft eine gute Gelegenheit, die eigene Neugier auf anderes kostengünstig zu befriedigen und neues zu entdecken:

Rabih Abou-Khalil – Roots & Sprouts (1990)

RAK flüchtete in den 70ern vor dem libanesischen Bürgerkrieg nach Deutschland, wo er klassische Musik studierte. Seine eigene Musik ist jedoch ein Mischmasch aus verschiedensten Einflüssen. Sicher liegt das auch nahe, wenn man aus der kulturellen Gemengelage des Libanon stammt und von da in einen wiederum anderen Winkel der Welt verschlagen wird.

Zur dieser Platte genieße ich einen türkischen Mokka und knabbere Nüsse mit Sesam und Honig.

Zur kulturellen Gemengelage kann man wohl auch diese Version von Ellingtons Caravan zählen:

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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)