Antwort auf: Jimi Hendrix

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wahr

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gypsy-tail-windHöre gerade zum ersten Mal „Live in Maui“ – und verdammt ist das gut! Roh, dunkel, seeeeehr funky, mit unglaublichem Drive und zugleich total entspannt spielte das letzte Line-Up der Jimi Hendrix Experience mit Billy Cox und Mitch Mitchell auf einer improvisierten Bühne unter unmöglichen Umständen zwei grossartige Sets. Billy Cox ist eine Naturgewalt, er erdet die Musik mit schweren funky Basslines, wie er das auch bei der Band of Gypsy (die ich über alles liebe) nicht hinkriegt – und klar, Mitch Mitchell ist toll! Was leider nur in den Liner Notes (Jeff Slate) bzw. den Technical Notes (John McDermott) am Ende des Booklets rasch erwähnt, aber nicht genauer spezifiert wird: 17 Minuten der Musik landeten im Hippie-Film, für den die JHE überhaupt nach Hawaii geflogen wurde. Die Bühne wurde vom Filmteam auf einem pittoresken Hang eines ruhenden Vulkans stümperhaft eingerichtet und der Wind machte es fast unmöglich, die Band aufzunehmen (auf den Fotos ist zu sehen, wie die Mikrophone mit dickem Schaumstoff umwickelt sind, der anscheinend aus den Equipment-Koffern genommen wurde). Die Drums galten damals als unbrauchbar und Mitch Mitchell spielte 1971 für die betreffenden 17 Minuten Overdubs ein. Diese sind auch hier dabei – aber es steht leider nicht, auf welchen Tracks (oder ob überhaupt ganze Tracks betroffen sind oder nur Ausschnitte). Der Anfang des ersten Sets steht am Ende der ersten CD, weil es da noch ein paar technischen Probleme gab, ebenso wie in „Hey Baby“, das nach der depperten Ansage vom Filmemacher Chuck Wein den Einstieg macht. Aber im zweiten Track, „In from the Storm“, und im folgenden „Foxey Lady“ brennt das Trio lichterloh. Und so geht es danach auch weiter.

Roh, dunkel, funky unter unmöglichen Umständen. Mich haben die Live-Konserven von Hendrix nie so richtig interessiert, aber hier hast du mich echt neugierig gemacht!