Antwort auf: Culture Wars, Kulturelle Aneignung, Identitätspolitik, Wokeism …

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bullitt

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Beiträge: 20,757

bullschuetz
Okay, mag sein. Und umgekehrt gibt es halt ebenso subtile Tendenzen, dass andere sich zu supercoolen Nonkonformisten stilisieren, die sich ebenso lässig wie heldenhaft dem linksspießigen…

Das stimmt, ich nehme mich da auch wie gesagt gar nicht von aus. Debatten zu dem Thema werden schnell zum Ping Pong…

Na, was soll’s. Das alles sollten die einen wie die anderen aushalten können. Insofern Schwamm drüber. Ich habe mich lediglich darüber geärgert, dass ich persönlich angeblich ..offenbar wenig Probleme damit [habe], andere in die Nähe von Rassismus zu rücken.

Ich habe mich hier überhaupt erst eingemischt, weil ich das nicht dir, sondern gypsy und dann nvf unterstellt habe. Das will ich hier aber nicht nochmal aufwärmen, da das längst geklärt war.

Interessant, danke für den Hinweis, da werde ich reinhören. Eine Nachfrage aber habe ich nun doch @bullitt, da Du ja das Thema Bel Air/Cosby aufgebracht hast und offenbar auch ein Faible für ältere Serien hast: Verschließen sich Dir auch meine Anmerkungen dazu?

Nein, ich kann vielen deiner Ausführungen durchaus folgen, aber der Ausgangspunkt war ja der, dass du die Darstellung von Schwarzen als wohlhabende Existenzgründer kritisiert hast, weil das eben ein Zerrbild der Realität sei und das ist es in den genannten Sitcoms eben in gewisser Weise auch. Und natürlich steht der Twist des Getto-Kids aus Philly und der reichen, angepassten Verwandtschaft aus Bel Air im Fokus der Serie, aber es ist nicht so, dass letztere als Modell kritisiert, vorgeführt oder lächerlich gemacht werden würde. Im Gegenteil, Uncle Phil (dieses Mal Uncle im wortwörtlichen Sinne ;-) ) wird im Laufe der Serie zum Ersatzvater aufgebaut und die Familie eben zu seiner Familie, während die Unfähigkeit seine biologischen Unterschicht-Eltern immer wieder Thema ist.

Und bei Cosby ist es auch so, dass bewusst versucht wurde Klischees im Zusammenhang mit Schwarzen zu vermeiden oder sie gegen den Strich zu bürsten und das wurde ja auch, wie du selbst sagtes, durchaus mit deinem ursprünglichen Argument kritisiert, wie z.B. dieser NY-Times Artikel von 1989 zeigt: „TV’s Black World Turns – But Stays Unreal“. Und auch Will Smith musste sich wegen seiner fehelenden Credibility durch auch Spott seitens der Hip Hop-Community anhören.

Es gab also, darauf wollte ich hinaus, einen Trend zu einer gewissen Leichtigkeit und das offensichtliche Bedürfnis auch von schwarzen Produzenten ein idealisiertes Bild von schwarzen Lebensentwürfen zu zeichnen, in denen Feel-Good-Entertainment über sozialkritische Untertöne dominieren sollte. In dem Zusammenhang sehe ich eine nicht unwesentliche Parallele zu dem Werbeclip, der das natürlich nochmal total verkürzt darstellt. Ich kann jedenfalls die Ideen der Werbeagentur nachvollziehen, die den  Clip in so einem Umfeld programmieren wollte.

So long, no offense und peace, ich bin jetzt raus hier, da alles gesagt und im Urlaub…  :bye:

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