Antwort auf: Howe Gelb & Giant Sand – Ein Zeitraffer der 35jährigen Karriere

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krautathaus

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Teil 4 Companion – Howe Gelb alle over the map – 2000 bis heute

Das erste Soloalbum nach der Jahrtausendwende und die Abkapselung von Joey & John, war “Confluence”. Es atmet noch ein bischen den Geist von “Chore of enchantment” und hat eines der schönsten Stücke zu bieten, das Howe bis dato geschrieben hat und für zukünftige Alben in immer anderen Arrangements eingespielt hat.

Zwei Jahre später erschien dann “The Listener”, das seine Liebe zum Jazz und südamerikanischen Rhythmen zum Ausdruck bringt. Der Titel “Felonious” ist natürlich Thelonious Monk gewidmet. “Cowboy Boots” wird dann etwas später in einer Fassung mit den spanischen Flamencogitarristen erscheinen. Hier die erste Version. Man merkt schon, wie sich dieser Song den Gypsies anbietet.

2006 war es dann soweit. Howes Besuch in 2003 in Ottawa, Kanada führte ihn in eine Kirche. Er war derart begeistert von dem Gospelchor “Voices of praise”,dass er den Chordirektor eine Zusammenarbeit anbot:

“Now to quote the director of the First Baptist Church there in Ottawa during the 2003 Blues Fest, when I asked if he thought it could be possible to combine the dizzying surge of gospel choir zing with the sonic muck I might make: “Sure, if you keep it positive.”“

Positive Thinking war und ist eh’ Howes DNA, und besonders Rainer Ptacek’s Songs hatten schon von jeher einen spirituellen Charakter. “’Sno Angel Like You” war geboren (welch tolles Wortspiel). Die Aufnahmen der 2 Touren mit dem jewieligen 9köpfigen und 6köpfigen Gospelchor wurde auf dem Film und Livealbum ““SNO ANGEL WINGING IT“ veröffentlicht. Ich krieg hier jedesmal Gänsehaut:

Übrigens ein Album, das auch denen gefällt, die mit Gelbs Musik sonst nichts anfangen können.

Ich war jedenfalls nach dem Frankfurter Konzert euphorisiert, hab aber bestimmt ein paar Liter Schweiß vergossen.

2010 dann das Baby aus Gelbs Reisen v. 2007 und 2009 nach Cordoba, Spanien: “Alegrias” mit den spanischen Gypsies, benannt nach dem Gemälde “Alegrias” des spanischen Künstlers Julio Romero de Torres, das als Cover dient.

Wie versprochen die Falmenco Version von “Cowboy Boots (on cobblestones)” aus “The Listener”:

und “4 door maverick” ursrpünglich aus “Hisser”

Die folgenden Alben von 2010 bis heute zeugen klar Howe’s Rückbesinnung auf jazzige Pianostücke, das Piano, das nach der großen Flut von 1972 in Scranton in seinem Haus absoff und Gelb durch den Wegzug seines Vaters nach Tucson AZ in seine nun angestammte Heimat brachte. Hier schön zum nachlesen, auch wie Howe dort seinen Freund Rainer Ptacek den Tschechen aus Ostberlin kennen lernte. Ptachek heißt übersetzt “kleines Vögelchen”. Er war so eingeschüchtert von Rainers Können an der Gitarre, dass er sich erst gar nicht traute mit ihm auf der Gitarre zu jammen, sondern lieber am Klavier saß.

https://inklupedia.de/wiki/Howe_Gelb

Dust Bowl” “The Coincidentalist” “Future Standards” “Further Standards” und das zuletzt erschienene “Gathered” brauch ich wohl nicht vorstellen, die dürften noch relativ frisch im Gedächtnis sein. Alle sehr gut, alle führen den Weg zurück zu den Anfängen dem Piano, mit dessem Unglück Howe Gelb aus Tucson AZ zu dem wurde, der mich als Musiker und Mensch so ungemein fasziniert. Eigentlich kaum zu fassen.

Nun wo bleiben denn OP8, AAAA, Howe’s Pianoalben, Howes OBS Reihe etc etc….? Download only, 7” die Giantsandworms Eps?

Vielleicht mal später.

Mir wäre es lieber wenn auch andere darüber (oder über die bereits erwähnten Alben/Konzerte) schreiben.

Die beste Übersicht über den Backkatalog ist hier:

http://www.sa-wa-ro.com/GiantSand.htm

The End

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“It's much harder to be a liberal than a conservative. Why? Because it is easier to give someone the finger than a helping hand.” — Mike Royko