Antwort auf: Howe Gelb & Giant Sand – Ein Zeitraffer der 35jährigen Karriere

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krautathaus

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Teil 4

Von Dänemark nach Tucson und zurück.

Nach dem Karriererückblick “Selections ca. 1990 – 2000” ließ sich Gelb für das nächste GS Album ungewöhnlich lange Zeit, und es wurde ein Coveralbum der besonderen Art. Wer mal Black Sabbaths “Iron Man” im Badezimmermodus hören möchte, oder wie Marty Robbin’s “El Paso” sich mit Neil Young’s “Out on the weekend” aneinanderschmiegt, dem sei “Cover Magazine” aus 2002 vorbehaltlos empfohlen.

Hier befinden sich noch mehr ungewöhnlich gute Interpretationen von Songs von “X” “Goldfrapp” ”Sonny Bono” “P.J.Harvey” “Johnny Cash” und “Nick Cave”.

Mein Lieblingstitel ist das von Vic Chesnutt & Henriette Sannenvald (Under Byen) gesungene “Classico A Reprise”

In 2004 hat sich Gelb privat längst mit seiner dänischen Frau und jungem Nachwuchs auf den Aufenthalt im Sommer in Dänemark und im Winter in Tucson AZ arrangiert.

Nicht überraschend daher, dass das die am längsten andauernde Backingband aus dänischen Musikern auf dem kosmopolitisch betitelten Album “Is All Over The Map” debutiert.

Anders Pedersen (lapsteel, electric slide mandolin) + Thøger T. Lund (upright + electrical bass) Peter Dombernowsky percussion + drums. Vor allem Thøger am Bass wird Howe fast immer live begleiten, er wird Howe’s musikalischer Partner, den er seit Ende der 90er wegen den absenten Joey/John wohl gebraucht hat. Die Dänen tun Gelb sehr gut, die Veröffentlichungen nehmen ab Mitte der 2000er bis heute einen deutlich strukturierteren Verlauf, die Songs sind immer weniger erratisch, bis in die 2010er würde ich sagen, daß die Produktionen von Giant Sand die eingängisten sind.

Es folgen “ProVisison” “Blurry Blue Mountain” und dann das im ersten Post erwähnte “Tucson – A Country Rock Opera”, das nicht ohne Grund unter Giant Giant Sand firmiert, haben sich doch die mexikanisch stämmigen Tucsonianer dazu gesellt und ein Album geschaffen, das jede Veröffentlichung von Calexico als Vergleich nicht scheuen braucht.

Für mich in 2012 ein Höhepunkt in den zahlreichen Veröffentlichung, weil so abwechslungsreich, eingängig und mitreßend seit “Chore” kein Album mehr erschienen ist. Hier erweist sich die Wahl der Musiker für Howe wieder mal als gewinnbringend, sie fordern seine Disziplin (an der es ihm lt. eigener Aussage mangelt) heraus und bewundern ihn gleichzeitig. Mein Fave:

Das letzte originäre GS Album ist “Heartbreak Pass” danach folgten ab 2015 Soloalben, auf die ich im Companion Teil eingehe. Denn auch Solo ist Howe die letzen 15 Jahre zum Kosmopolit geworden. Kanada und vor allem Spanien hatten es ihm angetan. Man erkennt seine Zuneigung für klimatische Gegensätze.

Heartbreak Pass” ist Giant Sand als Großfamilie, wie Gelb gerne betont. Es packt die dänischen und mexikanischen Musiker auf eine LP und feiert hier 30 Jahre Giant Sand.

Ende Teil 4

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“It's much harder to be a liberal than a conservative. Why? Because it is easier to give someone the finger than a helping hand.” — Mike Royko